IBM Workplace Messaging

Die Administration

Das Workplace Messaging ist als eigenständiger Anwendungsserver realisiert. Das wird schon gleich zu Beginn deutlich, wenn nach dem Start des Cloudscape Network Server und dem impliziten Laden des IBM WebSphere Application Server zunächst der IBM WebSphere Portal Server (WPS) geladen wird, der die eigentliche Arbeitsumgebung für den IBM Workplace bereitstellt. Im Anschluss daran wird noch der Mailserver gestartet, der als Anwendung innerhalb des IBM Workplace arbeitet.

Bild 5: Die allgemeinen Konfigurationseinstellungen für den Mailserver.
Bild 5: Die allgemeinen Konfigurationseinstellungen für den Mailserver.

Die erste Konfigurationsschnittstelle innerhalb der Administrationskonsole des IBM Workplace findet sich bei Server\Anwendungsserver. In der Liste der Anwendungsserver findet man auch den Mailserver. In der Standardkonfiguration wird er als Mail_Server_1 bezeichnet. Die wichtigsten Konfigurationseinstellungen für den Server können direkt an dieser Stelle gesetzt werden. Die Option Ausgangsstatus steuert, ob das Workplace Messaging automatisch gestartet werden soll oder nicht. Darunter können Sie konfigurieren, ob mit mehreren Ladern für die verwendeten Klassen oder mit nur einem solchen Lader gearbeitet werden soll. Die Verwendung mehrerer Lader ist deutlich effizienter. Bei Verwendung nur eines solchen Laders können Sie außerdem konfigurieren, wann die Elternklasse geladen werden soll. Anpassungen der Standardwerte sind in diesem Bereich in der Regel nicht erforderlich.

Darunter finden Sie im Abschnitt Weitere Merkmale weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Einige dieser Optionen sind generisch für alle Anwendungen, die unter dem WebSphere Application Server ausgeführt werden. Das gilt beispielsweise für den EJB-Container. Diese generischen Einstellungen werden in loser Folge in Expert’s inside Lotus Notes/Domino noch näher betrachtet werden.

Bild 6: Die Einstellungen für den POP3-Dienst des IBM Workplace Messaging.
Bild 6: Die Einstellungen für den POP3-Dienst des IBM Workplace Messaging.
Bild 7: Die Einstellungen für das Mail-Konto eines Benutzers.
Bild 7: Die Einstellungen für das Mail-Konto eines Benutzers.

Die wichtigste spezifische Einstellung ist Workplace Mail-Dienste. Dort lassen sich die verschiedenen Teilfunktionen des Mailservers konfigurieren. Unterstützt werden SMTP, POP3 und IMAP als Standardprotokolle. Außerdem können Sie im unteren Bereich auch noch allgemeine Einstellungen für den Mailserver festlegen, zum Beispiel spezifische DNS-Server, die von dem Mailserver für die Namensauflösung genutzt werden sollen. Das macht aber nur Sinn, wenn MX-Records nicht effizient über die auf Systemebene konfigurierten DNS-Server erhältlich sind. Außerdem können Sie an dieser Stelle das Warteschlangeverzeichnis für den Maildienst anpassen. Diese Einstellung muss in der Regel ebenfalls nicht angepasst werden. Über die Festlegungen zum SMTP-Eingangsdienst steuern Sie die Verarbeitung eingehender SMTP-Anforderungen, also insbesondere von Mails, die von anderen Servern gesendet werden. Sie können diesen Dienst optional deaktivieren, falls beispielsweise nur Mails gesendet werden sollen. Außerdem lässt sich auch die Startart anpassen. Mit virtuellen Warteschlangen legen Sie fest, wie viele Warteschlangen – das Maximum sind acht – verwendet werden sollen. In kleineren Installationen müssen Sie auch hier keine Anpassung vornehmen. Wichtig sind dagegen die Konfigurationseinstellungen für die Ports und insbesondere für die Verwendung von SSL mit SMTP. Dazu muss zunächst der WebSphere Application Server (WAS) für die Verwendung von SSL eingerichtet werden. Sie können beim Mailserver auf eine der WASSSL- Konfigurationen zugreifen. Die Konfiguration erfolgt bei Sicherheit/WAS. Interessant ist auch die Option Binden an bestimmten Host. Damit erreichen Sie, dass der SMTP-Dienst bei
mehreren Netzwerkschnittstellen auf einem Server nur über ausgewählte Schnittstellen erreichbar ist. Das kann im Rahmen von Sicherheitskonzepten Sinn machen, um beispielsweise alle Mails vorher filtern zu können. Auch bei den Einstellungen für ausgehende SMTP-Mails wurde eine sicherheitsrelevante Option eingebaut. Hier kann ein Relais-Server angegeben werden, der die ausgehenden Mails weiterleitet. Zu den weiteren Konfigurationsoptionen zählen der DNS-Name des Maildienstes und der Smart Host, an den nicht zustellbare Nachrichten weitergeleitet werden. Außerdem kann die Zahl der Zustellversuche und das Intervall angepasst werden.