Hundert Pinguine auf einem Rechner

Maßgeschneiderte Lösungen

Ein weiterer Vorteil von Linux gegenüber den Mainframe-Betriebssystemen: Die freie Plattform ist modular und lässt Programmierer und Systemhäuser maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Das CPU-orientierte Preismodell der z/VM-Software soll zudem dazu beitragen, dass die Lizenzkosten beim Betrieb vielfacher virtueller Server nicht explodieren. Es sieht vor, dass der Kunde zu jedem von Linux-Anwendungen benutzten Prozessor eine einmalige Lizenzgebühr für die z/VM-Software entrichtet. Ältere Versionen von z/VM orientierten sich beim Preis an der gesamten Systemkapazität.

"Mit Linux auf dem Mainframe konsolidieren Kunden die Arbeitslast einer ganzen Sun- oder HP-Serverfarm auf einem Rechner", verspricht IBM, "und sparen dadurch Kosten für die Energieversorgung, das Personal und die Wartung." Dabei können sie zusätzliche virtuelle Server angeblich innerhalb von wenigen Minuten einrichten.

IBM hat auch das Softwareangebot für Mainframes auf Open-Source-Beine gestellt. So tragen Mitglieder der Web-sphere-Familie und DB2-Datenbanken genauso das Pinguin-Logo wie die Management-Tools der Tivoli-Serie.

Andere Softwarehäuser haben sich angeschlossen und bieten Produkte an. Computer Associates hat auf der Linux World Expo im August Management-Tools für Mainframes präsentiert. "Unicenter Software Delivery Service for Linux on the Mainframe" unterstützt den Administrator bei Updates und Patches von virtuellen Linux-Servern. Damit gewährleisten Anwender von hundertfach partitionierten Systemen, dass ihre Server stabil laufen, so CA. Der Preis des Tools richtet sich wie z/VM nach der Zahl der CPUs.

"BMC Software" will mit dem Monitoring-Tool "Patrol for Linux Enterprise Server" das Management von virtuellen Linux-Servern zentralisieren, Fehler im Betriebssystem aufspüren und die Performance kontrollieren. Das Werkzeug arbeitet mit Schwellenwerten für Perfor-mance-Kenngrößen und warnt den Administrator, wenn eine der Grenzen überschritten wird. Außerdem führt es auf Wunsch des Systemverwalters automatische Aktionen aus, um das System wieder in den Griff zu kriegen.