Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung, Teil 2

Metriken

Wenn ein Routing-Algorithmus eine Routing-Tabelle aktualisiert, dann besteht sein primäres Ziel darin, die Pfadinformationen zu ermitteln, die für die Routing-Tabelle am geeignetsten sind. Dabei interpretiert jeder Routing-Algorithmus auf seine Weise, was als „das Geeignetste“ zu betrachten ist. Für jeden Pfad durch das Netzwerk generiert der Algorithmus einen Wert, die so genannte Metrik. Anspruchsvolle Routing-Algorithmen können ihre Routenauswahl auf mehrere Metriken beziehen, aus denen sie eine einzige, zusammengesetzte Metrik bilden. Dabei ist ein Pfad umso besser, je geringer seine Metrik ist.

Metriken lassen sich sowohl auf der Basis eines einzelnen Merkmals als auch basierend auf mehreren Eigenschaften des Pfades errechnen. Zu den Metriken, die Routing-Protokolle am häufigsten verwenden, gehören die folgenden:

  • Bandbreite. Die Datenkapazität einer Verbindung. Beispielsweise ist eine Ethernet-Leitung mit 10 Mbit/s einer ISDN-Verbindung mit 64 Kbit/s vorzuziehen.

  • Verzögerung. Die Zeit, die benötigt wird, um ein Paket über die jeweiligen Verbindungen vom Absender zum Empfänger zu übermitteln. Die Verzögerung hängt von der Bandbreite der Zwischenverbindungen, den Port-Warteschlangen der einzelnen Router, der Netzwerkbelastung und der physischen Entfernung ab.

  • Last. Umfang der Aktivitäten an einer Netzwerkressource (zum Beispiel an einem Router oder auf einer Leitung).

  • Zuverlässigkeit. Bezeichnet in der Regel die Fehlerrate der Netzwerkverbindung.

  • Anzahl der Hops. Anzahl der Router, die ein Paket auf seinem Weg passieren muss, bevor es zum Empfänger gelangt. Wann immer Daten durch einen Router bewegt werden, spricht man von einem Hop. Wenn man von einem Pfad sagt, dass er vier Hops aufweise, dann müssen die Daten vom Absender kommend vier Router passieren, bevor sie beim Empfänger ankommen. Gibt es mehrere Pfade, dann wählt der Router den Pfad mit der geringsten Anzahl an Hops.

  • Kosten. Ein frei einstellbarer Wert, der normalerweise auf der Bandbreite, finanziellen Aufwendungen und Ähnlichem basiert und vom Netzwerkadministrator zugewiesen wird.