Die Zukunft der IP-Netzwerke

Grundlagen IPv6

Sanfte Migration

Eines der zentralen Probleme bei der Umstellung von IPv4 auf IPv6 ist die Frage, wie man die tief greifenden Änderungen möglichst schonend bewerkstelligt, ohne dass ein ganzes Netz zusammenbricht. Schon auf Grund der Dimensionen des Internets ist ein Ad-hoc-Umstieg nicht denkbar. Aus diesem Grund wurde in RFC 1933 ein Mechanismus definiert, der für den "sanften" Umstieg von einer Protokollversion zur nächsten sorgt. Der Kernpunkt: die Interoperabilität zwischen IPv4- und IPv6-Hosts. Danach müssen Systeme, die das neue Protokoll verwenden, auch weiterhin über IPv4 kommunizieren können. Das gilt insbesondere für Router. In der Praxis bedeutet das, dass IPv6-Router einen Dual-Stack verwenden, der sowohl IPv4, als auch IPv6 versteht.

Der Migrationsmechanismus sieht vor, dass IPv4-Hosts und -Router nicht gleichzeitig oder gar en bloc aufgerüstet werden müssen. Vielmehr können Systemadministratoren neue IPv6-Komponenten nach und nach einrichten. DNS-Server müssen allerdings zuerst mit den in RFC 1886 definierten Erweiterungen auf IPv6 vorbereitet sein. Bestehende IPv4 Rechner und Router, die nach IPv6 aufgerüstet werden, sind auch weiterhin unter ihrer alten Adresse erreichbar.