Die Zukunft der IP-Netzwerke

Grundlagen IPv6

Neue Adressen

Die weithin bekannteste Änderung, die IPv6 bringt, ist die Vergrößerung des IP-Adressraumes. Durch die Erweiterung der Adressenlänge von 32 auf 128 Bit, ergibt sich eine astronomische Adressenvielfalt. Genauer: 340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 mögliche Adressen. Da diese Zahl von Normalsterblichen kaum zu fassen ist, haben sich findige Rechenkünstler einen nicht minder beeindruckenden Vergleich ausgedacht: Die Zahl reicht aus, um jeden Quadratkilometer der Erdoberfläche mit 665.570.793.348.866.943.898.599 Adressen abzudecken.

Im Adressenbereich gibt es weitere Neuerung. Während IPv4-Adressen in die Netzwerkklassen A, B, C, D und E unterteilt werden, verwendet IPv6 den Begriff des Adresstyps. Man unterscheidet zwischen Unicast-, Anycast- und Multicast-Adressen. Der Typ wird im Präfix der 128-Bit-langen Adresse definiert.

Der Unicast-Adressbereich ist in drei Klassen eingeteilt:

  • Aggregierbare, globale Unicast-Adressen: Dieser Adressentyp ist für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gedacht. Er ist in seiner Funktionalität mit IPv4-Adressen vergleichbar.

  • Unicast-Adressen für den lokalen Einsatz: Diese Adressen sind ausschließlich für den Einsatz in lokalen Netzen gedacht.

  • Spezielle Unicast-Adressen: Bei diesen Adressen handelt es sich beispielsweise um IPv4-kompatible IPv6-Adressen.

Anycast-Adressen sind ein spezieller Unicast-Adressentyp. Sie werden mehreren Schnittstellen auf verschiedenen Hosts zugewiesen. Ein Paket, das an eine solche Adresse gesendet wird, wird zu der Schnittstelle übermittelt, die dem Sender am nächsten liegt.

Multicast-Adressen definieren eine Gruppe von Schnittstellen auf verschiedenen Hosts. Ein Paket, das an eine solche Adresse verschickt wird, wird an alle Schnittstellen übermittelt.