Die Zukunft der IP-Netzwerke

Grundlagen IPv6

IPv6-Header-Format

Eines der zentralen Ziele der IPv6-Spezifikation ist die Vereinfachung der Header-Struktur. Die neue Header-Struktur soll sicherstellen, dass die erforderliche Flexibilität und Erweiterbarkeit für kommende Entwicklungen gewährleistet ist. Der IPv6-Header enthält neben der Versionsbezeichnung sieben Informationen:

  • Priority: Erlaubt das Setzen von Prioritäten. In dem 4-Bit-langen Feld kann die Quelle einzelnen Paketen Prioritäten relativ zu anderen Paketen zuweisen.

  • Flow Label: Definiert eine Art Verbindungs-ID zwischen zwei Endpunkten. Router können anhand dieser Informationen Pakete, die zu einer Verbindung gehören, direkt übermitteln, ohne die übrigen Header-Informationen zu analysieren. Diese Funktion ist vor allem für Multimedia-Anwendungen interessant.

  • Payload Length: Gibt die Länge des IPv6-Datenpakets als Integer-Wert an. Ist das Paket größer als 64 KByte, wird der Wert auf 0 gesetzt und die exakte Länge im Options-Header angegeben.

  • Next Header: Gibt den Header-Typ an, der auf den IPv6-Header folgt, beispielsweise Routing- oder Options-Header.

  • Hop Limit: Bestimmt die maximale Anzahl an Routern, die ein IPv6-Datenpaket überqueren kann, ähnlich dem Time-to-Live-Wert bei IPv4.

  • Source Address: Gibt die 128-Bit-lange IP-Adresse des Senders an.

  • Destination Address: Gibt die 128-Bit-lange IP-Adresse des Empfängers an.

In IPv6-Paketen können neben dem eigentlichen IP-Header weitere Header übermittelt werden. Diese Erweiterungs-Header (Extension Headers) übertragen zusätzliche Steuerinformationen. IPv6-Datenpakete können keinen, einen oder auch mehrere Erweiterungs-Header mit auf die Reise nehmen. Beispiele für solche Header-Typen sind die bereits erwähnten Routing- oder Options-Header.