Gipfeltreffen

"Many-to-many"-Durchsatztest

So richtig ans Eingemachte geht es indessen erst beim "Many-to-many"-Durchsatztest auf Layer 3. In dieser Konfiguration sendet jeder Port an jeden anderen - und jeder muß natürlich gleichzeitig die Datenpakete entgegennehmen, die ihm die anderen Ports zuwerfen. Auch hier betrug die Gesamtlast pro Port 100 Prozent; die Messungen beziehen sich auf die Fast-Ethernet-Ports.

Hier laufen unsere beiden Prüflinge zu wahrer Größe auf. Der Corebuilder zeigt sich absolut vollastfest und verliert kein einziges Paket unabhängig von der Framegröße. Der Procurve steht ihm kaum nach, nur bei 64-Byte-Paketen verliert er ein bißchen was. Die Verlustquote bleibt indessen unter 0,01 Prozent.

In der nächsten Runde bezogen wir auch die Gigabit-Ports in die Many-to-many-Tests ein. Beteiligt waren bei jedem Gerät vier Gigabit-Ports. Jedem Port war ein IP-Subnetz zugewiesen. Hier zeigt der Corebuilder die gleiche Schwäche wie beim Durchsatztest: Bei 64-Byte-Paketen verwirft er 37 Prozent, bei 128-Byte-Paketen immer noch 7,34 Prozent der Daten. Größere Pakete transportiert er hingegen absolut ohne Verluste.

HPs Procurve zeigt sich insgesamt standfester und ausgewogener, aber er schafft es bei keiner Paketgröße, wirklich alle Daten verlustfrei weiterzuleiten. Allerdings sind die Verluste kaum der Rede wert: Bei Paketgrößen bis 256 Byte liegen sie generell unter 0,01 Prozent, danach steigt die Kurve sanft an. Beim Transport von 512-Byte-Paketen verliert der Procurve 1,43 Prozent der Daten, bei 1024 Byte sind es 3,66 Prozent. Beim Transport der größten Pakete (1518 Bytes) verliert er 4,51 Prozent der Daten. Das ist immer noch ein sehr guter Wert.

Die nächste Station ist ein "Many-to-one"-Durchsatztest, bei dem zehn Fast-Ethernet-Ports ihre gesamte Datenlast unidirektional zu einem Gigabit-Port durchschalten. Der Test verdeutlicht, wie performant die Geräte Fast-Ethernet-Traffic von den angeschlossenen Workgroups einsammeln und auf einen Backbone weiterleiten können. Abgesehen von den bekannten Schwächen bei 64-Byte-Paketen schneidet der Corebuilder bei Paketen mit einer Größe ab 256 Byte wieder hervorragend ab. Auch der Procurve zeigt sich wieder von seiner Schokoladenseite und erzielt mit maximal 4,53 Prozent Verlust ein gutes Ergebnis.

Die Switches verhalten sich bei diesem Test praktisch genau so wie bei der Durchsatzmessung zwischen zwei Gigabit-Ports. Das spricht für eine ausgewogene Architektur. Vom Gros der Workgroup-Switches mit nur einem Gigabit-Uplink heben sich die Geräte in diesem Test deutlich ab: Bei diesen ist der Gigabit-Port meist eine Nummer zu groß für die Backplane, sie können die Bandbreite des Uplink nicht voll nutzen. Anders bei Corebuilder und Procurve: Beide Kandidaten nutzen die Bandbreite der Gigabit-Ports nahezu optimal.