Gartner: Desktop-Linux fördert Windows-Raubkopien

Welche Strategie wird Microsoft wählen?

Microsoft seien die starken Zuwächse bei mit Linux verkauften PCs in Emerging Markets natürlich nicht entgangen. Bis vor kurzem habe der Konzern es vorgezogen, dass Kunden dort eine Windows-Raubkopie verwenden, so Gartner, solange es der Piraterie in diesen Regionen nicht effektiv Herr werden könne. Die Starter Edition von Windows XP sei ein Beweis dafür, dass man in Redmond das Problem erkannt habe und um die Betriebssystem-Marktanteile bei neuen PCs kämpfen wolle (tecCHANNEL berichtete).

Microsoft würde vermutlich ein Windows auf einem neuen Rechner auch lieber sehen, wenn die Piraterie weiterginge. Einerseits würde dadurch das Interesse nachlassen, das Desktop-Linux aufgrund seiner wachsenden Präsenz auf neuen PCs erzielt, außerdem würde der Software-Riese Umsatz mit Rechnern machen, die ansonsten mit Linux über den Tisch gingen.

Linux auf dem Desktop werde zwar reichlich Publicity zuteil, so Gartner, aber es gebe nur wenige echte große Deployments. Regierungen hätten zwar schon mehrfach angekündigt, in Behörden Tausende Nutzer auf Linux umzustellen, die meisten dieser Projekte steckten aber noch in der Evaluierungsphase. Mehr und mehr Institutionen und Firmen drohten zudem mit einer Linux-Migration, um bei Microsoft bessere Konditionen auszuhandeln.

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