Gartner: Desktop-Linux fördert Windows-Raubkopien

Linux in Asien verbreiteter

Dass in vielen dieser Märke ein raubkopiertes Windows zu einem Bruchteil des Preises einer legalen Kopie zu haben ist, stimuliert den Auguren zufolge das Wachstum von Linux auf PCs. Von den 2004 in den "Emerging Markets" mit Linux verkauften Rechnern werden nach Einschätzung der Marktforscher 80 Prozent auf ein raubkopiertes Windows umgerüstet, womit sich die Zahl "echter" Linux-Desktops erheblich reduziert.

Während also die Anzahl mit Linux ausgelieferter PCs rapide wächst, sieht es auf installierten Rechnern ganz anders aus. Linux werde stärker in Asia-Pacific und in Europa eingesetzt, laut Gartner teilweise, weil dort einige Firmen und Behörden strategisch auf das Open-Source-System migrierten. Trotz regionaler Unterschiede bleibe Linux aber mit 1,3 Prozent Anteil am installierten PC-Markt ein Nischen-Betriebssystem. Die Auguren erwarten, dass Linux seinen Marktanteil bis Ende 2008 auf 2,6 Prozent verdoppeln kann, das quelloffene System würde dann mit Apples Mac OS gleichziehen.

Die meisten dedizierten Linux-Migrationen gebe es in Umgebungen, wo Windows und die Office-Bürosuite wenig nützlich seien, etwa an Kiosk- oder Callcenter-Arbeitsplätzen, bei Desktops mit nur einer Funktion (oder eingeschränkten) wie an Dateneingabeplätzen, bei Managed Desktops in Banken oder Handel sowie bei früheren Unix-Workstations. In diesen Fällen, so Gartner, könnten Unternehmen meist in drei Jahren oder weniger einen positiven Return on Investment erzielen, was bei der Migration von Windows auf Linux ein zentraler Gesichtspunkt sei.

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