Fast so gut wie ATM

"Kleine Lösung" für QoS

Ein Alleinstellungsmerkmal des Summit 48 ist seine Unterstützung für "Quality of Service" (QoS). Wichtig sind derartige Dinge deshalb, weil die Anwender nicht nur ständig mehr Bandbreite benötigen, sondern auch eine zunehmende Dienstegüte, gerade im Hinblick auf die Vernetzung von Multimedia-Anwendungen. Dabei gilt es, die zeitkritischen Datenpakete vorrangig weiterzuleiten.

Dieses Anliegen unterstützt der Summit 48 über das "Resource Reservation Protocol" (RSVP), mit dem IP-Verkehrsströme dem Switch ihren Bandbreiten- und Dienstgütebedarf dynamisch signalisieren können. Allerdings hat die Sache einen ziemlich großen Haken: RSVP ist im Internet noch nicht allgemein verbreitet, und es funktioniert nur, wenn es von allen beteiligten Komponenten unterstützt wird. Außerdem wird zur Zeit noch bezweifelt, daß dieses Protokoll vernünftig skaliert. Wir haben deshalb darauf verzichtet, diese Eigenschaft des Summit 48 zu testen.

Aber der Switch unterstützt die Einteilung der Datenströme noch über einen anderen Mechanismus: Er bietet die Möglichkeit, bestimmten Datenströmen oder Ports Mindestbandbreiten (min BW) zuzuteilen. Außerdem kann die Bandbreite, die einzelnen Strömen oder Ports zur Verfügung steht, durch die Festlegung einer maximalen Bandbreite (max BW) begrenzt werden. Diese Einrichtungen verhindern, daß sich auf einzelnen Ports "Datenstaus" bilden. Damit bezieht der Hersteller in der Diskussion um "Differentiated Services" Position. Auch dieser Ansatz ist noch nicht ausgreift; es fehlen herstellerübergreifende Mechanismen zur automatischen Verständigung über Bandbreiten und Diensteklassen. Aber zumindest erlaubt er eine Festlegung von Minimal- und Maximalbandbreiten innerhalb eines Netzes.

Dabei kann ein Datenstrom grundsätzlich nach verschiedenen Gesichtspunkten festgelegt werden. Innerhalb eines Switches sind die wichtigsten Kriterien der physische Eingangsport und die Zugehörigkeit zu einem Virtuellen LAN (VLAN). Switchübergreifend lassen sich Bandbreiten pro IP-Strom vergeben, definiert über die IP-Adressen und Subnetz-Adressen.

Unsere Messungen belegten, daß der Summit 48 über effiziente Möglichkeiten zur QoS-Steuerung verfügt. Die einzelnen Datenströme halten sich auch insofern an die Vorgaben, als sie die zugeteilten Bandbreiten nicht überschreiten. Die real genutzte Bandbreite liegt allerdings zum Teil deutlich unter dem erlaubten Limit. Das bedeutet für die Praxis: Der Switch verspricht keiner Applikation Bandbreiten, die er nicht schafft - aber er geht teilweise zu konservativ mit seinen Ressourcen um, im Extremfall läßt er fast 20 Prozent der Bandbreite ungenutzt.