Fast so gut wie ATM

Frame-Varianz

Diese Messungen bescheinigen dem Summit 48 ein ausgezeichnetes Abschneiden bei Paketgrößen von 1500 Bytes. Mehr Praxisrelevanz kommt indessen der gleichen Messung mit 60-Byte-Paketen zu. Der Grund: Multimedia-Applikationen arbeiten in der Regel mit möglichst kleinen Paketen, damit der Effekt einer "zeitlichen Rasterung" möglichst klein gehalten wird. Bild 4 zeigt, daß bei 60-Byte-Paketen das Ergebnis nicht ganz so gut ausfällt wie bei 1500-Byte-Paketen. Es bewegt sich aber immer noch in einem sehr passablen Bereich. Zwar laufen die Pakete beim Empfänger nicht mehr mit der gleichen zeitlichen Konstanz ein. Die "Hauptlinie" bei etwa 10 µs ist aber rund 1000 mal stärker als die nächststärkste "Nebenlinie". Um diese Werte auch noch grafisch auflösen zu können, haben wir für die Darstellung einen logarithmischen Maßstab gewählt.

Der Summit 48 ist mit einer Gigabit-Ethernet-Schnittstelle versehen. Somit ist er in der Lage, Daten über Hochgeschwindigkeitsnetze auszutauschen. Es ist aber festzuhalten, daß Gigabit-Netze nur vergleichsweise kurze Distanzen bewältigen können. Bei Verwendung von Monomode-Glasfa-sern ist die Distanz zwischen zwei Gigabit-Ethernet-Switches auf 2 km beschränkt, MultimodeFasern schaffen gar nur 500 m. Um Layer-3-Tests über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle durchzuführen, hat das gateway Partnerlab zwei Switches gigabitseitig zusammengeschlossen. In jedem Switch waren nach dem Prinzip der verteilten Endsysteme fünf Ports an den Tests beteiligt. Für jedes Gerät definierten wir fünf IP-Subnetze und simulierten über die Interfaces Endsysteme. Wir legten des weiteren 90 IP-Ströme pro Interface fest, die mit einem Lastfaktor von 100 Prozent Daten generierten.

Auch hier warfen wir zunächst einen Blick auf die Standfestigkeit des Switches. Pakete mit einem Umfang von 60 Byte kamen am anderen Ende wieder vollzählig zum Vorschein, Pakete mit 1500 Byte erlitten ganz leichte Verluste von 0,067 Prozent. Diese Messungen wurden mit IP-Strömen gleicher Paketgröße durchgeführt. Auf Messungen mit statistisch schwankendem Paketumfang verzichteten wir: Mit dem verfügbaren Equipment wären wir hier in schwierige theoretische Probleme hineingelaufen.

Im Vergleich zu den Layer-3-Tests im Fast-Ethernet-Bereich hatten wir eine identische, eventuell leicht bessere Performance erwartet. Der Summit 48 enttäuschte uns nicht. Nicht nur die Standfestigkeit, auch die Variation der Latenzzeiten als Funktion der Paketgröße lag etwas besser als bei den Fast-Ethernet-Ports (Bild 5). Der Jitter hingegen war bei Einbe-zug der Gigabit-Ports geringfügig schlechter als bei der Messung über die Fast-Ethernet-Ports.