Erster Test: VMware Workstation 5.5

Performance von Intels Vanderpool

VMwares Workstation 5.5 bietet eine „experimentelle“ Unterstützung für Intel-Prozessoren mit VT-Unterstützung. Die Vanderpool-Technologie ermöglicht die Virtualisierung auf Prozessorebene durch eine neue Form von CPU-Operationen mit der Bezeichnung VMX (Virtual Machine Extensions). Damit stehen einem Gastbetriebssystem volle CPU-Rechte zu, trotzdem behält die Virtualisierungs-Software die Oberhand. Durch VMX wird unter anderem das Exceptions-Handling erleichtert – es müssen nicht mehr so viele Befehle abgefangen und „umgebogen“ werden. Dies sollte zumindest theoretisch die Performance in einer virtuellen Maschine verbessern.

Für den Test der Vanderpool-Technologie verwendeten wir eine Bensley-Evaluierungsplattform mit Intels nächster Xeon-Generation. Die im ersten Quartal 2006 erwarteten Xeon-Dempsey-Prozessoren bieten VT-Support. Im BIOS der Plattform lässt sich VMX ein- und ausschalten. Auf einem Windows-Server-2003-Host-Betriebssystem installierten wir Workstation 5.5. Dabei überprüften wir die Performance einer virtuellen Maschine mit ebenfalls Windows Server 2003 bei aktivierter und deaktivierter Vanderpool-Technologie.

Als Benchmark diente die SPEC-CPU2000-Suite. Der Test ermittelt die Integer- und Floating-Point-Performance von Prozessoren. Mit VT arbeitete der Xeon Dempsey in der virtuellen Maschine insgesamt nur 0,5 Prozent schneller als auf dem Host. Dabei wiederholten wir den Test mehrere Male, um Messungenauigkeiten zu minimieren. Von den insgesamt 26 Teilprogrammen der Benchmark-Suite profitiert die Anwendung 178.galgel zur Berechnung von Flüssigkeitsströmungen mit fast vier Prozent mehr Performance von VT am meisten.

Laut Intel sollte der Vorteil von Vanderpool in massiven Multi-User-Szenarien besser zur Geltung kommen. Beispielsweise, wenn viele virtuelle Maschinen parallel auf einem System agieren und somit eine Vielzahl von VM-Entries und VM-Exits zu verzeichnen sind.

Bei den Testergebnissen ist der Sample-Status unserer Bensley-Evaluierungsplattform zu berücksichtigen. Besonders durch BIOS-Optimierungen sind bis zum Launch im ersten Quartal 2006 noch Verbesserungen zu erwarten. Auch der VT-Support in VMwares Workstation 5.5 wird noch als „experimentell“ bezeichnet.

Ausführliche Informationen über Intels Virtualisierungstechnologie finden Sie bei tecCHANNEL im Artikel Intels Vanderpool virtualisiert CPUs.