Enterprise-Storage-Markt im Umbruch

Festplatten-Philosophien

EMC setzt in der Symmetrix nach wie vor SCSI-Festplatten (Ultra-2-SCSI) ein. Ken Steinhardt erklärt hierzu, dass EMC mit Fibre-Channel-Platten experimentiert hat und Performance-Gründe den Ausschlag für SCSI gaben. Werden viele kleine Datenpakete übertragen, ist SCSI schneller als FC, das seine Stärken vor allem bei großen Dateien ausspielt. In den Tests erzielte FC 100 000 I/O pro Sekunde, SCSI 150 000. Allerdings erlauben die Single-Ultra-2-SCSI-Verbindungen keine parallelen Datentranfers zwischen Festplatte und Cache.

Durchgängig auf Fibre-Channel ausgelegt ist dagegen die Lightning von HDS. Die FC-Festplatten verfügen über zwei aktive Ports und zwei Leseköpfe. Sie sind über Dual-Arbitrated-Loops redundant miteinander verbunden. Dabei ist jede Platte an zwei Disk-Controller, die so genannten "Array Control Processors" (ACP) angeschlossen. Ein ACP-Paar erlaubt acht gleichzeitige FC-Loop-Verbindungen zu bis zu 32 Festplatten.

IBM verwendet in der Shark die eigene Serial Storage Architecture (SSA). Dem auf ein möglichst schnelles Backendsystem optimierten Design liegt laut Atanaskovik die Überzeugung zugrunde, dass für einen typischen Datenbank-Workload die Größe des Cache gar nicht so wichtig ist, weil die meisten Zugriffe zufällig und lesend erfolgen. Hierbei komme es vor allem auf die Leistungsfähigkeit des Back-end-Systems an. SSA habe gegenüber SCSI und FC-AL den Vorteil, dass es nicht arbitriert sei, wodurch zwei Adapter auf vier Festplatten auf demselben SSA-Bus gleichzeitig zugreifen könnten.

Josh Krischer von Gartner bestätigt, dass die Shark dank SSA über eine leistungsfähige Backend-Architektur verfügt. Verglichen mit EMC und HDS liege IBM bei der Bewertung des Gesamtsystems aber nach wie vor deutlich niedriger.

Die Aussagen der Hersteller zur Leistungsfähigkeit ihrer Speichersysteme sind generell mit Vorsicht zu genießen. Jeder führt Ver-gleichstests oder Kundenbeispiele ins Feld, bei denen die Konkurrenzprodukte schlechter abgeschnitten hätten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Unternehmen deshalb vor einer Anschaffung eine Testinstallation durchführen, bei der auch die Leistungsfähigkeit im Betrieb mit den jeweiligen Applikationen getestet wird.