Dornröschen erwacht

Frequenzsprung oder Direct Sequence

Bei DSSS wird das Signal nach einem Pseudozufallsverfahren über mehrere Frequenzen gespreizt. Ist die Differenz zwischen der Bandbreite des Ursprungssignals und des "gespreizten" Signals sehr groß, reagiert das System unempfindlich auf Interferenzen. In WLANs ist die verfügbare Bandbreite jedoch limitiert, so daß dieser Vorteil nicht im gleichen Maße zum Tragen kommt. Als ideales "Spreading Ratio" hat sich in der Praxis der Wert 10 herauskristallisiert; das heißt ein 2-MBit/s-Signal wird über einen Bereich von 20 MHz gespreizt.

FHSS-Systeme "springen" mehrmals pro Sekunde zwischen mehreren schmalen Frequenzbändern; in Europa sind mindestens 20 "Hops" vorgeschrieben. Die Befürworter von FHSS führen ins Feld, daß solche Systeme einfacher und damit preiswerter sind. Außerdem böten sie eine vergleichbare Sicherheit und dieselben Datenraten. Details zu beiden Techniken finden sich in [1] und [2]. Die Firma Artem aus Ulm, die sowohl FHSS- wie DSSS-Funk-LANs anbietet, vertritt den Standpunkt, daß die Wahl der "richtigen" Technik von der Anwendung und den Einsatzbedingungen abhängt. Eine pauschale Aussage sei nur für den Bereich Bridging möglich, wo DSSS aufgrund der größeren Bandbreitenkapazität den Vorzug erhalte.

Ein weiterer Wermutstropfen, neben dem Kampf der Technologien, ist im WLAN-Umfeld der Kampf zwischen der IEEE-Norm und herstellerspezifischen "Standards". Die amerikanische Firma Proxim, die 1997 mehr als 46 Prozent aller FHSS-WLAN-Adapter herstellte, versucht, ihre "Open Air"-Spezifikation als Standard zu etablieren - gegen die Norm des IEEE. Zu diesem Zweck rief das Unternehmen das "Wireless LAN Interoperability Forum" (WLI-Forum, (http://www.wlif.com) ins Leben. Ihm gehören mehr als 20 Firmen an, darunter Hewlett-Packard, AMP, Intermec und Motorola.