Dornröschen erwacht

Dominanz der Spreizbandtechnik

Die meisten Funk-LANs verwenden die Spreizbandtechnik (Spread Spectrum). Sie wurde im 2. Weltkrieg vom amerikanischen Militär entwickelt. Das Signal wird über mehrere Frequenzbereiche "gespreizt". Standardisierte Spread-Spectrum-Zugangsknoten (Access Points) und -Brücken haben bei einer Bandbreite von 2 MBit/s eine Reichweite von bis zu 150 m.

Neben Spread Spectrum sind Schmalbandsysteme im Einsatz. Sie verwenden zur Übertragung der Daten nur eine Frequenz, sind jedoch weniger zuverlässig und haben eine geringere Reichweite. Einige Hersteller nutzen dieses Verfahren für WLAN-Produkte, die im Frequenzbereich 5 GHz arbeiten. Eine dritte Alternative sind Mikrowellensysteme. Mehrere Hersteller bieten Komponenten an, die mit 18,8 bis 19,2 GHz arbeiten und Datenraten bis 10 MBit/s zur Verfügung stellen, etwa für die LAN-Kopplung.

Zu den Firmen, die Schmalband-Mikrowellen-Produkte entwickelt haben, gehört Radiolan. Das System arbeitet im 5-GHz-Band (5,8 GHz) und hat eine Datenübertragungsrate von 10 MBit/s.

Eine untergeordnete Rolle spielt gegenwärtig die Datenübertragung via Infrarot. Im IEEE-Standard ist dafür der Wellenlängenbereich zwischen 850 und 950 nm reserviert. Die Datenraten betragen 1 und 2 MBit/s. Ein Manko von Infrarotnetzen ist, daß zwischen den Stationen eine Sichtverbindung erforderlich ist oder die Signale von den Wänden reflektiert werden müssen. Die Technik eignet sich daher beispielsweise für Großraumbüros ohne Sichthindernisse und weniger für Gebäude mit Einzelbüros. Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens IDC von 1998 sind mehr als 99 Prozent aller WLAN-Adapterkarten der Spreizbandtechnik zuzurechnen. Knapp zwei Drittel der Systeme verwenden das Frequenzsprungverfahren (FHSS), etwas mehr als 34 Prozent Direct Sequence (DSSS).