Deduplizierung, Thin Provisioning und Virtualisierung

Die wichtigsten Techniken für ein effizientes Storage-System

Thin Provisioning lastet Speicher besser aus

Mit Hilfe von Thin Provisioning sollen Anwender die Kapazität ihrer Speichersysteme effizienter auslasten können. Nicht nur Speichersysteme, auch Energie und Stellfläche ließen sich einsparen.

Richten Storage-Administratoren Speicherressourcen auf klassische Weise ein, werden oft große Teile der vorhandenen Kapazitäten verschwendet. Im Zuge eines solchen "Hard Provisioning", das auch als "Fat Provisioning" oder "Exact Provisioning" bezeichnet wird, weisen die Speicherverantwortlichen Anwendern oder Anwendungen dediziert bestimmte Ressourcen zu. Mit diesem Vorgang - dedicate on allocation - ist die so zugeteilte Speicherkapazität fest geblockt und steht anderen Anwendern oder Anwendungen nicht zur Verfügung. Darüber hinaus lässt sich der allokierte Speicher nur aufwändig modifizieren. Wird mehr Storage benötigt, müssen alle Daten zunächst auf ein anderes Medium übertragen, die entsprechende Logical Unit Number (LUN) gelöscht und neu eingerichtet werden. Um dafür gewappnet zu sein und aufwändigen Storage-Modifikationen zu entgehen, bemessen die Administratoren den Speicher meist sehr großzügig. Die Folge:

  • Große Teile der eingekauften Speicherressourcen liegen ungenutzt brach.

  • Experten sprechen von einer durchschnittlichen Auslastungsrate vieler Storage-Systeme von gerade einmal 25 Prozent.

Diese Verschwendung soll sich durch Thin Provisioning verhindern lassen. Dabei wird der Anwendung mehr Speicher vorgegaukelt, als das System in Wirklichkeit dafür reserviert hat. Der Platz wird aber erst dann tatsächlich belegt, wenn die Anwendung Daten auf das Medium schreibt. Benötigt diese mehr Speicher, bedient sich das System automatisch aus einem freien Speicher-Pool und weist mehr Kapazitäten zu. Wann dies passieren soll, kann der Administrator über einen bestimmten Schwellenwert festlegen. Darüber hinaus müssen sich die Verantwortlichen nicht mehr um den Speicherbedarf einzelner Anwender und Anwendungen kümmern, sondern nur noch die Gesamtkapazität des Systems im Auge behalten. Erst wenn der freie Speicherplatz unter einen bestimmten Pegel zusammenschmilzt, gilt es zusätzliche Ressourcen einzukaufen. Das Speichersystem schlägt automatisch Alarm, wenn dies der Fall ist, und benachrichtigt die Verantwortlichen.