Datenverluste vermeiden

Die richtige Backup- und Recovery-Strategie

Die Daten wie und wo lagern

Eine "Generalempfehlung" für Art und Ort der Aufbewahrung gibt es nicht, sagt Meier. Berücksichtigt werden müssen die Retention-Pläne, RTOs, RPOs und SLAs. Das Backup müsse mindestens im zweiten Brandabschnitt liegen, sagt Böhret. Besonders kritische Daten sollte man zusätzlich auslagern - ob in der Cloud oder physikalisch, hänge auch von den Anwendungen ab. Die Backup-Daten sollten jeweils in sicherer Entfernung zu den Online- und Produktivdaten gesichert werden, betont Weingand. Global aufgestellte große Unternehmen sicherten oft in zwei lokalen Rechenzentren und einem entfernten Disaster Recovery Center.

Eine Möglichkeit, die Produktiv- von den Backup-Daten zu trennen, ist das LANless oder LANfree Backup über Fibre Channel oder iSCSI in einem Storage Area Network (SAN) - ein Beispiel ist der Tivoli Storage Manager von IBM. Dessen Vorteil ist, dass die zu speichernden Daten das normale LAN nicht belasten.

Cloud-Daten so nah wie möglich

Cloud-Speicherdienste beschreibt HP-Manager Meier als gute Alternative zur Desaster-Vorsorge respektive als "dritten Standort". Geeignet seien sie für Unternehmen, die für bestimmte Umgebungen keine eigene Backup-Infrastruktur aufbauen wollten. Vorsicht ist aber beim physikalischen Speicherort der Cloud-Daten geboten. Als schlechte Beispiele seien China und die USA genannt - ersteres wegen seiner Zensurgesetze, zweitere wegen des "Patriot Act", nach dem die US-Behörden Zugriff auf Cloud-Daten verlangen dürfen. Anwender sollten sicherstellen, dass ihre Cloud-Daten in Europa, besser noch in Deutschland gespeichert sind. Eine Alternative stellt eine Private Cloud dar - am besten in einem eigenen Rechenzentrum mit dediziertem Netzwerk, das zur Wahrung der Performance von den eigentlichen Anwendungen abgekoppelt ist.