Facebook, Twitter & Co. im Business

Die Gefahr im Social Web wächst

Mögliche Lösungen für Unternehmen

Unternehmen, allen voran den Geschäftsführern und Vorständen, muss klar sein, dass der Einsatz von sozialen Netzen grundsätzliche Risiken mit sich bringt. Wird die Nutzung erlaubt, lassen sich diese durch technische, organisatorische und personelle Maßnahmen aber zumindest mindern. Durch Social-Media-Policies oder auch IT-Versicherungen kann das Restrisiko zudem auf andere übertragen und somit "ausgelagert" werden. Solche Internet-Richtlinien sollten unbedingt klarstellen, dass Mitarbeiter bei der Nutzung von Social Media beruflich und privat die Treuepflicht gegenüber Ihrem Arbeitgeber auch über Ihr Dienstverhältnis hinaus wahren müssen. Was das verbleibende Restrisiko angeht, ist es eine reine Abwägungsfrage, ob der Verzicht auf Social Media schwerer wiegt als mögliche Gefahren. Das muss jedes Unternehmen für sich entscheiden - es ist branchen-, zielgruppen-, abteilungs- und produktabhängig. Wer den Weg des geringsten Widerstands wählt - die Nutzung von Social Media also schlicht untersagt - ist zwar auf der rechtlich sicheren, unter Umständen aber auf der wirtschaftlich schlechteren Seite.

Private Internetnutzung in Unternehmen bleibt so oder so ein kritisches Thema, das die Unternehmerlandschaft besonders in Deutschland spaltet. Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz kommt in einer aktuellen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass 35 Prozent der befragten Unternehmen die private E-Mail-Nutzung am Arbeitsplatz verbieten - immerhin 19 Prozent untersagen das private Surfen im Netz explizit. Um den Wünschen der Mitarbeiter entgegen zu kommen, empfiehlt die Behörde dennoch ausgewiesene Surfstationen für die private Internetnutzung. Das dort verwendete Netz sollte vom internen Unternehmensnetz abgekoppelt sein und mit Nutzungsrichtlinien, die von den Mitarbeitern zu akzeptieren sind, versehen sein.