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"ANX": Bindeglied zwischen Automobilherstellern und Partnern

Als viertes Projekt soll die kommerzielle Umsetzung eines Extranets in der amerikanischen Automobilindustrie vorgestellt werden. Für die Kommunikation mit ihren Geschäftspartnern verwendeten die Unternehmen meist veraltete, proprietäre Protokolle. Deshalb empfahl die Automotive Industry Action Group (AIAG) im Jahr 1994 das Protokoll TCP/IP als Standard für den Transport elektronischer Daten. Im Jahr darauf akzeptierten Chrysler, Ford und General Motors den Vorschlag TCP/IP . Die "Implementation Task Force" (ITF) der AIAG entwickelte daraufhin das Konzept eines TCP/IP-Netzes für alle Handelspartner der Automobilindustrie - das "Automotive Network Exchange (ANX) Extranet" (http://www.aiag.org/anx). Dieses Netz ersetzt die komplexen und kostspieligen Standverbindungen zwischen den Automobilfirmen und ihren Partnern.

ANX wird von ausgewählten Internet-Service-Providern aufgebaut und verwaltet. Die Handelspartner sind über IPsec-Tunnel angebunden. Zusätzlich ist ein Zugang zum öffentlichen Internet vorhanden, der aber nicht die Kriterien des ANX-Netzes erfüllt.

Alle angebotenen Dienste müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen, unter anderem in bezug auf Interoperabilität, Performance, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Das "normale" Internet hat diesbezüglich Schwächen: Es bietet kein zentrales Management, die Fehlerbehandlung und Verwaltung ist komplex und zeitaufwendig, und die Leistungsfähigkeit läßt sich nicht voraussagen. Außerdem gibt es keinen ausgereiften Sicherheitsstandard für Virtual Private Networks (VPNs) und Extranets. Das ANX-Netz ist deshalb ein "kooperierendes Extranet" zum Internet, das eine Kooperationsplattform innerhalb des Internet bietet.