Das Leistungspotential ausschöpfen

Festplatten und RAID

Wenn eine Anwendung Daten benötigt, die alle auf dem gleichen Laufwerk liegen, können sie üblicherweise nur nacheinander gelesen werden. Liegen die Daten dagegen auf verschiedenen Laufwerken, lassen sie sich parallel und dadurch schneller einlesen. Die dazu nötigen Maßnahmen sollten die Systemverwalter äußerst umsichtig planen. Überwiegend konkurrieren Datenbankzellen und deren Indizes um einen gleichzeitigen Zugriff, so daß deren Verteilung auf verschiedene Geräte schnellere Zugriffszeiten erlaubt.

Die Technik "Redundant Array of Inexpensive Disks", kurz RAID, schaltet mehrere Festplattenlaufwerke logisch zusammen, so daß sie als eine einzige Massenspeicher-Einheit gelten. Dieses Verfahren erhöht einerseits die Datensicherheit, hat aber auch Einfluß auf die Performance. Bei manchen Betriebssystemen sind die einzelnen Aktivitäten der jeweiligen Festplatten zugänglich, andere können das RAID-Device nur als Gesamteinheit betrachten. Zum RAID-System gehört eine eigene Software, die kontrolliert, wo Daten auf die Festplatten geschrieben und gelesen werden.

RAID ist jedoch nur ein allgemeiner Oberbegriff, den verschiedene Levels konkretisieren. Der Begriff Level ist aber insofern irreführend, als damit keine funktionale Abstufung gemeint ist, sondern lediglich eine historisch bedingte Numerierung. RAID 9 ist zum Beispiel nicht besser als RAID 4. RAID-Level, die durch Mehrfachspeicherung mehr Sicherheit bewirken, können die Performance sogar verschlechtern, denn alle Speichervorgänge laufen mehr als einmal ab. Bei den einzelnen Vorgängen mag die dadurch entstehende Zeitverzögerung gering erscheinen, bei umfangreichen Speicheraktivitäten kann diese jedoch enorm sein. Die Lesevorgänge laufen geringfügig schneller ab, weil die gesuchten Daten mehrmals abgelegt sind und schneller gefunden werden. RAID ist für die Performance als Maßnahme des Fine-Tunings zu sehen.

Festplattenaktivitäten lassen sich nicht genau vorhersagen. Das Beobachten der tatsächlichen Aktivität über einen längeren Zeitraum erleichtert die Prognose. Auch wenn der Administrator die Festplattenzugriffe auf ein Minimum reduzieren konnte, sollte er sie weiter überwachen und gegebenenfalls anpassen, da Arbeitsvorgänge, Datenmengen und deren Speicherort einem ständigen Wandel unterliegen. Diese Aufgabe kann die Performance-Management-Software übernehmen.