Sicherstellung der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben

Compliance: Was es bei der Einführung von Regelwerken zu beachten gilt

Fazit

Für viele Finanzdienstleister stehen die Compliance-Vorgaben in direktem Widerspruch zum wirtschaftlichen Erfolg und der Notwendigkeit, offensiv neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Hinzu kommt, dass viele der Kernbankensysteme im Vergleich zur heutigen Entwicklung der IT veraltet und schwerfällig sind. Eine komplett neue IT-gestützte Struktur wäre für einen Großteil der Finanzdienstleister enorm kostenaufwendig und ein zu hohes Risiko. So wird in den meisten Fällen die notwendige Compliance-Struktur um das bestehende System herumgebaut. Oft bringt dies zusätzliche technische Probleme mit sich, da eine reibungslose Zusammenführung unterschiedlicher IT-Strukturen eine enorme technische Herausforderung darstellt.

Eine wirkliche Lösung für dieses heikle Dilemma scheint es nur bedingt zu geben. Sie ist eine Frage der Einstellung. Immer mehr Unternehmen beginnen die Compliance-Frage und den IT-Rattenschwanz, den das Ganze nach sich zieht, als Chance zur Umstrukturierung zu betrachten und in diesem Zusammenhang veraltete Systeme abzubauen und das Potenzial neuer Synergien und Geschäftsbereiche zu erforschen. IT-gestützte Prozesse haben in den letzten Jahren bereits zu einer massiven Steigerung der Effizienz geführt. Warum also diese Möglichkeiten nicht im Zuge eines neu implementierten Compliance-Programms nutzen?

Eine Herausforderung ist dies ohne Zweifel, und sie erfordert Entscheider mit Visionen und Mut zum Risiko. Doch ob Vorstand oder Geschäftsführung diesen Schritt wagt oder nicht, die Compliance-Thematik wird in jedem Falle nicht ignoriert werden können. Sinnvoll ist es hier, den Medien-Hype um Regelberge und bestehende Unternehmensskandale zu relativieren und eine individuelle Lösung zu finden, die sich an die Struktur und Mitarbeiter des eigenen Unternehmens anpassen kann. (mje)