Carrier in der Mangel

Detaillierte Kenntnisse erforderlich

Kenntnisse über Umfang und Struktur des Telefonverkehrs sind besonders kritisch, wenn ein Unternehmen ein Corporate Network betreibt. In diesem Fall muß nicht nur das Telefonvolumen - verteilt auf Tarifgebiete - bekannt sein, sondern auch die Verkehrsbeziehungen (wer telefoniert wann mit wem). Ist dieses Wissen nicht vorhanden, kann sich der TK-Manager mit einem sinnvollen Lastmodell auf der Basis einer stichprobenhaften Ist-Datenerfassung behelfen.

Die Phase "Erarbeitung von Lösungsalternativen" kommt immer dann zum Tragen, wenn eine Lösung unter Einschluß eines unternehmenseigenen TK-Anlagenverbunds verfolgt wird. Welchen Umfang und welche Topologie ein solches Corporate Network optimalerweise annimmt, hängt nämlich stark von den erzielten Konditionen für den öffentlichen Telefonverkehr ab. Je geringer die Telefonkosten für das öffentliche Netz eines Anbieters sind, desto mehr fallen Leitungs-, Technik- und Betriebskosten für das Corporate Network ins Gewicht. Mit Hilfe geeigneter Tools wird in dieser Phase das Netz hinsichtlich Topologie, Netz-, Betriebs- und Migrationskosten optimiert.

Die Netzplanung unterstützt das Unternehmen dabei, auch im Falle reiner Netzdienste-Ausschreibungen Einsparungspotentiale frühzeitig zu erkennen und die Preisangaben der Anbieter zu überprüfen.

Den Kern des Verfahrens bilden die Vorbereitung und Durchführung der Ausschreibung. Die wesentlichen Schritte dieser Phase sind in Bild 3 dargestellt. Zunächst formuliert der TK-Verantwortliche auf der Basis der Anforderungsliste und - soweit möglich - von Standard-Ausschreibungsrahmen den Text. Dabei sind neben den technischen Gesichtspunkten ganz besonders die Aspekte

Zuverlässigkeit des Anbieters, Service, Abrechnungsverfahren, Vertragsstrafenregelung und Preisanpassung

zu berücksichtigen.

Nach Versand der Unterlagen ist ein Katalog zu erstellen, in dem Bewertungskriterien festgelegt und gewichtet werden. Je nach Komplexität des Projekts sollte das Unternehmen bereits in dieser Phase die potentiellen Anbieter zu Workshops einladen, um offene Fragen im Zusammenhang zu klären.