Bootmanager im Test

Update: Fazit

Bei der Auswahl eines Bootmanagers kommt es vor allem darauf an, welche Betriebssysteme Sie booten wollen und wie viele Festplatten Sie im System haben. Den idealen Bootmanager gibt es nicht. Denn warum sollen Sie sich mit dutzenden Einstellungen herumärgern, wenn es für Ihren Anwendungsfall gar nicht nötig ist? Ein Ergebnis lässt sich aber pauschal festhalten: Wenn es um die reinen Bootmanager-Funktionen geht, hängt Share- und Freeware die verpackte Software aus dem Laden ab. Und hier gibt es in aller Regel auch eine kostenlose Testversion. Allerdings sollten Sie immer bedenken, dass Sie bei jedem Test mit dem "Leben" Ihrer Daten auf der Festplatten spielen. Bei aller Benutzerfreundlichkeit operieren Sie quasi am offenen Herzen - ein kleiner Fehlgriff und eine Partition ist verschwunden. Im Test ist uns das auch einmal passiert.

Geht es um die beste Allround-Leistung hat BootIt NG die Nase vorn. Auch die bootfähige Installationsdiskette mit den Partitionsmanager-Funktionen kann überzeugen. Den zweiten Platz teilen sich XOSL, OS Selector und Vamos. Während das Freeware-Tool XOSL vor allem für Profis interessant ist, konzentriert sich OS Selector mit seinen Assistenten auf Einsteiger. Vamos bietet dagegen ein ausführliches deutsches Handbuch. BootMagic hat als Dreingabe zu Partition Magic die mit Abstand besten Partitionsfunktionen.

Aus dem breiten Mittelfeld gibt es viele Bootmanager, die mit der einen oder anderen Spezialfunktion punkten. So kann etwa WWBMU Windows-Installationen aus Partitionen oberhalb von 8 GByte starten - alle anderen Tools außer LILO scheitern daran. Um den richtigen Bootmanager auszuwählen, sollten Sie zunächst eine Liste der benötigten Features aufstellen und dann in der Testtabelle die entsprechenden Programme heraussuchen.

Von Programmen, die die Partitionstabelle selbst verwalten und mehr als vier primäre Partitionen pro Festplatte erlauben, sollten Sie die Finger lassen (oder es sich zumindest gut überlegen). Denn damit hebeln Sie viele andere Systemtools wie FDisk oder Drive Image aus, die direkt auf die Partitionstabelle zugreifen. Im schlimmsten Fall würfeln Sie die Daten auf der Festplatte ziemlich durcheinander, so dass nichts mehr geht - im Test in einem Fall passiert.

Ähnliches gilt für Bootmanager (OS Selector, System Commander etc.), die mehrere (Microsoft-) Betriebssysteme pro Partition verwalten. Die Programme sichern dazu wichtige Dateien aus dem Root-Verzeichnis (config.sys, io.sys, msdos.sys etc.). Das klappt natürlich nur mit Betriebssystemen, die die Bootmanager genau kennen. Weil der Hauptteil des Betriebssystems aber nach wie vor in einem Verzeichnis zugänglich ist, können sich die verschiedenen Installation gegenseitig beeinflussen. Im Zeitalter großer Festplatten ist diese Vorgehensweise deshalb nicht mehr zu empfehlen. (mha)