Bluetooth, quo vadis?

Telekommunikation und Bluetooth

Ericsson will bislang etwa 100.000 Bluetooth-Geräte ausgeliefert haben. Neben den neuen sogar lieferbaren Handy-Modellen vom Typ T39m, T68 und R520m dürfte es sich bei der Angabe jedoch zum größten Teil um Handys und Headsets handeln, die noch den alten Bluetooth-Spezifikationen 1.0 oder 1.0b entsprechen. Dabei sind Kompatibilitätsprobleme mit dem neuen 1.1-Standard vorprogrammiert. Von daher sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen, was zumindest die real im Einsatz befindlichen Geräte betrifft. Mit dem aktuellen Standard geht Ericsson davon aus, dass bis Ende 2002 100 Millionen Bluetooth-Handys in den Markt gelangen.

Nokia bietet mit dem 6310 ebenfalls bereits ein Bluetooth-Handy. Um einen reibungslosen Datenaustausch unterschiedlicher Devices über verschiedenste Dienste, darunter auch Bluetooth zu gewährleisten, setzt Nokia auf das SyncML-Protokoll. SyncML basiert auf XML und wird seit April dieses Jahres in den ersten Produkten wie dem 6310 und dem Communicator 9210 eingesetzt. Dabei gehört neben WAP, IrDA, Obex und HTTP nun auch Bluetooth zu den unterstützten Übertragungsstandards. Nokia schätzt, dass bis Ende 2002 etwa 100 Millionen Geräte SyncML-fähig sind.

Von Elsa war auf dem Bluetooth-Congress unter dem Namen Vianect Handsfree B100 eine Bluetooth-Freisprechanlage zu sehen, die an das Autoradio angebunden ist (wir berichteten). Die Freisprechanlage besteht aus einem Bluetooth-Empfangsmodul, das die Daten vom Handy in das Autoradio einspeist, einem Mikrofon sowie einem kleinen Eingabemodul mit drei Druckknöpfen für Gesprächsannahme und Lautstärkeregelung. Der Name Vianect steht dabei nicht nur für die Freisprechanlage, sondern für eine ganze Familie von Wireless-Produkten für Small- und Home-Office-Anwendungen. Darin enthalten sind neben Bluetooth-Geräten auch 802.11-Produkte. So heißt der bereits auf der CeBit angekündigte Bluetooth-ISDN-Access-Point, der vormals in der Microlink-Serie geführt wurde, nun Vianect Blue ISDN. Er kommt in der Leistungsklasse 1 mit 20 dBm und soll zur Markteinführung im Oktober diesen Jahres stolze 350 Mark kosten. Weiter sind im Rahmen der Vianect-Familie PC-Cards, USB-Dongles, Modems und 802.11-Devices geplant.

AVM will ab November zum Weihnachtsgeschäft eine Version der Fritz!-Karte mit Bluetooth-Funktionalität ausliefern. Sie soll nur 50 Mark mehr kosten als die bisherigen Fritz!-PCI-Karten und bietet Sendeleistungen in der Leistungsklasse 1 (20 dBm). Auch ein USB-Dongle ist geplant. Ferner befindet sich AVM in Verhandlungen mit der Telekom. Dabei sind Bundles der Karte mit einem ISDN-Anschluss geplant.