Grundlagenserie Business Intelligence

BI-Datenmanagement (Teil 3): Metadaten-Verwaltung

Architekturvarianten

Die notwendigen Abstimmprozesse bedürfen neben den Werkzeugen zur Metadaten-Verwaltung eines organisatorischen Rahmens, einer Architektur. In der Praxis haben sich verschiedene Architekturen durchgesetzt.

Grundsätzlich kann das Metadaten-Management zentral oder dezentral betrieben werden. Ein zentrales Metadaten-Management hat eine zentrale physische Datenbank zur Verwaltung der Metadaten als Basis, ein Repository. Dabei werden sowohl die gemeinsam genutzten und die spezifischen Metadaten aller Komponenten der dispositiven Datenhaltung zusammen gespeichert.

Zentrale Lösungen haben den Vorteil, dass die Metadaten redundanzfrei und konsistent sind. Zudem lässt sich auf einfache Weise global auf die Daten zugreifen. Nachteilig sind die oft nicht optimale Performance, die komplexe zentrale Wartung und die Abhängigkeit von den zentralen Datenhaltungskomponenten.

Häufiger eingesetzt wird das dezentrale Metadaten-Management. Beim dezentralen Metadaten-Management verfügen alle Komponenten eines BI-Anwendungssystems über ein eigenes lokales Repository. Zum Austausch kommunizieren alle Komponenten miteinander. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass schnell auf die lokalen Metadaten zugegriffen werden kann und die Anwendungen autonom sind. Nachteilig bemerkbar machen sich die zahlreichen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Datenbanken sowie die redundante, nur mit großem Aufwand synchronisierbaren Metadaten.

Ein dritter Ansatz, das föderierte oder shared Metadaten-Management, versucht die Vorteile beider Ansätze zu kombinieren und die Nachteile zu minimieren. Dabei verwaltet jede Komponente eines BI-Systems ihre eigene Metadaten in einem lokalen Repository. Daneben gibt es ein zentrales Metadaten-Repository, in dem gemeinsam genutzte Medadaten verwaltet werden.

Metadaten-Management Architekturen: Zentral (oben), dezentral (Mitte) und föderiert (shared, unten). (Quelle: Uni Leipzig, DB-Abteilung)
Metadaten-Management Architekturen: Zentral (oben), dezentral (Mitte) und föderiert (shared, unten). (Quelle: Uni Leipzig, DB-Abteilung)

Das föderierte Metadaten-Management hat den Vorteil der einheitlichen Darstellung der gemeinsam genutzten Metadaten, den wenigen erforderlichen Schnittstellen zwischen den Repositorys sowie in der sparsamen Redundanz der Metadatenhaltung.

Zum Austausch der Metadaten zwischen den BI-Komponenten und dem zentralen Repository dient eine Schnittstelle auf Basis eines standardisierten Metadaten-Modells. Ein Beispiel ist das Common Warehouse Metamodel (CWM).