Bewusstsein für IP-Services schaffen

Bewusstsein für Service-Levels fehlt

Das Thema Peering ist ein vielschichtiges Problem, das nach Ansicht des Level-3-Chefs nicht durch Regelungen gelöst werden kann. "Wenn die Abnehmer genügend Druck ausüben, dann werden die Carrier ihre Peering-Abkommen anders gestalten." Wichtig für Netzverantwortliche sei es, die Technik der Netze zu verstehen, dann hätten die Carrier keine Möglichkeit mehr, sich zu verstecken.

SLAs sind ein anderes Mittel, mit dem IT-Manager Druck auf Provider ausüben können. Das Bewusstsein dafür ist aber offensichtlich noch wenig ausgeprägt, wie Dr. Günter Steinsberger, Leiter Unternehmensentwicklung bei Global Telesystems, erfahren hat. "Unsere Kunden können mit SLAs nicht viel anfangen, aber für uns ist das ein Verkaufsargument, weil wir nicht auf die Billiganbieterschiene setzen." Der Kunde müsse noch lernen, SLAs auszunutzen, anstatt blanke Preislisten und Tarife zu vergleichen. Hierzu hatte Martens einige Ratschläge zur Hand: "Verlangen Sie von Ihrem Provider, dass er bestimmte IP-Pakete innerhalb einer bestimmten Zeit transportiert. Besprechen Sie mit ihm, wodurch ein Ausfall gekennzeichnet ist. Und vergessen Sie den Punkt Strafen nicht. Dann sind Sie auf der sicheren Seite." Der Berater berichtete von einem SLA, bei dem der Provider dem Kunden nach vier Stunden Ausfall die Jahresumsatzgebühr zurückzahlt. Der Kunde bekommt dafür eine Topqualität, die ihren Preis hat. Doch dies dürfte ein Einzelfall sein.