Aus für GIFs?

Historie der LZW-Problematik

1984 veröffentlichte Terry Welch einen Bericht über das LZW-Komprimierungsverfahren, das leicht nachzuvollziehen war -, ohne jedoch auf das bereits beantragte Patent hinzuweisen. Der Kompressionsalgorithmus wurde von zahlreichen Softwareentwicklern übernommen, darunter auch einem Team von CompuServe . Es nutzte ihn für die Datenkompression in seinem 1987 entwickelten Grafikformat GIF. Erst spät sollte Unisys bemerken, was für eine Goldgrube sich da auftat - bis 1989 wurde LZW in unzähligen Programmen eingesetzt, ohne, dass viele Softwareentwickler vom Patent wussten. Das GIF-Format hatte sich schon als feste Größe im Internet etabliert und wurde von zahlreichen Programmen unterstützt.

Anfang der 90er-Jahre begann Unisys das Patentrecht einzufordern. CompuServe musste eine Lizenzgebühr entrichten. Corel einigte sich mit Unisys erst nach einem bereits eingeleiteten Gerichtsverfahren. Nach Angaben von Unisys war das aber bis heute der einzige Prozess. Danach akzeptierten alle großen Firmen das Patent - und zahlten. Doch vor allem kleineren Softwarehäusern scheint das Patent immer noch unbekannt zu sein.

Details der langen GIF-Geschichte sind im Internet nachzulesen. Eines wird daraus deutlich: Wo immer Geld mit Software verdient wird, die das LZW-Verfahren einsetzt, ist Unisys dabei. Strategisch war es dabei nicht unklug von Unisys, Freeware lange Zeit von lizenzpflichtigen Zahlungen auszunehmen - sorgte das doch zu einer weiten Verbreitung der LZW-Komprimierung. Doch jetzt stehen gerade kleine Freewarefirmen, die sich die Lizenzierung gar nicht leisten können, vor dem Aus, falls Unisys eine Gebühr einfordern sollte.