Auf Umwegen zum Echtzeit-Internet

"Quality of Service" oder "Class of Service"

Zum Abschluss noch eine Anmerkung zum Begriff "Quality of Service". QoS ist laut Definition die Dienstgüte, die für eine einzelne Sitzung erreicht wird. Dabei spielen Faktoren wie die garantierte Bandbreite, Verzögerung, Jitter, Bandbreitenschwankungen oder Prioritäten eine Rolle. Weitere Kriterien sind Verfügbarkeit, Fehlertoleranz, Redundanz, Effizienz und Sicherheit. Es liegt auf der Hand, dass sich alle diese Punkte nur mit erheblichem Aufwand in Techniken umsetzen lassen, die eine "richtige" Dienstgüte garantieren.

Wie oben erläutert, berücksichtigen Diffserv oder Intserv nur einige dieser Faktoren. Die "IP-QoS", die beide Verfahren und auch IEEE 802.1p bieten, sollte daher besser als "Class of Service" (CoS) bezeichnet werden. CoS bedeutet, dass gleichartige Datenströme in einer Klasse zusammengefasst werden, der das Netz dann eine bestimmte Dienstgüte zuordnet. Einzelne Sessions erhalten also keine individuelle Quality of Service.

Die Einteilung in CoS-Prioritäten ist dabei nicht mit einer garantierten Dienstgüte verbunden, wie das bei ATM der Fall ist. Es werden weder "Verkehrsverträge", sprich Traffic Contracts, aufgesetzt noch Garantien vergeben. Auch Jitter und Verzögerungszeiten finden nur bedingt oder gar keine Berücksichtigung. Man geht einfach davon aus, dass das Netz isochrone Datenströme optimal unterstützt, sodass es zu keinen Störungen kommt.

Zur Person

Kai-Oliver Detken

studierte an der Universität Bremen Informationstechnik. Gegenwärtig ist er als Berater und als freier Autor im IT-Umfeld tätig.