Auf der Suche nach der Killerapplikation

Drei Business-Modelle für das UMTS-Geschäft

Drei Erfolg versprechende Geschäftsmodelle hat das UMTS-Forum für die 3G-Serviceprovider ausgemacht: Erstens soll es Anbieter geben, die sich vor allem auf den mobilen und IP-Netzzugang spezialisieren und Internet-erfahrene Kunden im Visier haben. Mögliche Services sind dabei der mobile Internetzugang für Endkunden und der mobile Intranet-/Extranetzugang für Geschäftskunden. Die Umsätze kommen nur aus dem Vertragsgeschäft und der Online-Zeit. Für das Jahr 2010 wird ein Umsatz von 140 bis 160 Milliarden Dollar erwartet.

Im zweiten Modell bieten Serviceprovider via Mobiltelefon Zugang zu mobilen und IP-Netzen und zu ausgewählten Partner-Sites. Die Kunden dieser Anbieter sind vor allem die klassischen Handynutzer, die schnellen Zugang zu maßgeschneiderten Inhalten suchen. Die Umsätze aus dem Vertragsgeschäft, der Online-Zeit, den Übertragungsgebühren und der Werbung sollen im Jahr 2010 ebenfalls 140 bis 160 Milliarden Dollar betragen.

Das dritte Geschäftsmodell peilt bestimmte Zielgruppen mit speziellen Services an. Umsätze kommen aus der Online-Zeit, dem Senden und Empfangen von Nachrichten, dem Vertragsgeschäft sowie der Werbung. Zu den möglichen Diensten zählen Multimedia Messaging, also das Versenden von Nachrichten, E-Postkarten, Schnappschüssen und Videos, sowie ortsbezogene Angebote, die so genannten Location Based Services (LBS). Ovum prognostiziert, dass im Jahr 2006 rund 20 Milliarden Dollar mit LBS generiert werden und bezeichnet sie als "netten kleinen Markt".

Auf der Suche nach einer Einnahmequelle vergessen die Mobilfunkbetreiber jedoch die Businesskunden. "Das eigentliche Potenzial liegt im Business-to-Business-Bereich - hier ist eine echte Marktlücke zu schließen und noch Geld zu verdienen", sagt Thomas Spiegelmeier, Mobilfunkexperte der Unternehmensberatung Mummert+ Partner. Eine der ersten Anwendungen im mobilen B-to-B-Markt könnte die Außendienstunterstützung sein, zum Beispiel für Versicherungen. Die Mitarbeiter tauschen dabei per Handheld-Computer mit dem Firmennetzwerk Daten aus. Auch im Bereich Logistik, Flottenmanagement und Prozessoptimierung bietet die Mobilfunktechnik viele Einsatzmöglichkeiten. Über virtuelle Business-Communities könnten Geschäftspartner Kontakte knüpfen. Diese Chancen gilt es Spiegelmeier zufolge zu nutzen, denn die B-to-B-Nutzer werden eher bereit sein, Gebühren für mobile Dienste zu bezahlen.