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Acht Tipps für die sichere Cloud

Tipp 7 - Sichern Sie die eigene Plattform

Es mag einleuchtend klingen, dass alle beim Zugriff auf den Datenspeicher verwendeten Systeme und Prozesse sicher sein sollten. Aber die Gefahr lauert oft in der Bequemlichkeit: Hat sich der Anwender beispielsweise einen WebDAV-basierten Online-Speicher eingerichtet, kann er die Anmeldedaten in dem Dialogfenster der Verbindung "speichern" - das erhöht den Bedienkomfort. Ab sofort ist der Zugriff auf die im Internet gespeicherten oder per Integration in das Dateisystem verbundenen Ordner ohne Eingabe eines Passworts möglich.

Die Gefahr dabei: Setzt sich ein anderer - möglicherweise unberechtigter - Anwender an den nicht gesperrten Computer, hat auch diese Person Zugriff auf den Online-Speicher. Deshalb ist Vorsicht geboten: Die Speicherfunktion für das Passwort darf nur dann genutzt werden, wenn absolut sicher ist, dass niemals eine andere Person mit dem eigenen Account arbeitet. Grundsätzlich raten wir davon ab, Passwörter für solche Zugriffe abzuspeichern - hier gilt es, die eigenen Anwender durch entsprechende Sicherheitsrichtlinien für diese Problematik zu sensibilisieren.

Auch die klassischen Internet-Provider - hier 1&1 - bieten ein Online-Office und einen Online-Speicher: Dieser kann dann sogar per WebDAV-Standard abgefragt werden.
Auch die klassischen Internet-Provider - hier 1&1 - bieten ein Online-Office und einen Online-Speicher: Dieser kann dann sogar per WebDAV-Standard abgefragt werden.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Sofern die eingebundenen Online-Speicher mittels WebDAV-Verfahren angebunden werden, ist zumindest die Sorge unbegründet, dass ein Systemadministrator Zugriff auf die Daten bekommt, die sich auf dem Online-Speicher befinden. Immer wenn ein Administrator ein Benutzerkennwort in Windows zurücksetzt, wird der Speicher zur "automatischen Anmeldung an Netzlaufwerken" ebenfalls geleert - das Passwort ist nicht mehr abgespeichert. Das gilt sowohl in einer Windows-Domäne als auch beim Einsatz der rein lokalen Benutzerverwaltung von Windows-Systemen.

Weitere wichtige Verhaltensregeln in diesem Zusammenhang: Die Anwender müssen auch hier die üblichen Sicherheitshinweise beachten, um beispielsweise Programme vom eigenen Rechner fernzuhalten, die nach Passwörtern und Benutzernamen "stöbern". Sie müssen eine Antivirensoftware einsetzen und die Updates für das Betriebssystem sowie für alle Anwendungen umgehend installieren. Der sicherste Cloud-Speicher ist sinnlos, wenn die Gefahr bereits auf dem PC des Anwenders vorhanden ist.

Es versteht sich von selbst, dass für unterschiedliche Zugänge auch unterschiedliche Passwörter genutzt werden müssen. Der Aufwand der Passwortverwaltung ist zwar hoch, mit Blick auf die Sicherheit aber zwingend erforderlich. Mithilfe von Passwortverwaltungsprogrammen wie beispielsweise dem KeePass Password Safe lässt sich sogar eine große Anzahl von Zugangsdaten sicher speichern.

Wird die Funktionalität der "Synchronisation" verwendet, müssen Administratoren und Anwender darauf achten, dass auf jedem Endgerät eine Kopie der Daten angelegt ist. Geht ein Gerät verloren oder steht es auch nur einige Tage und Wochen im Keller, könnte sich jemand unberechtigterweise Zugriff zu dem Datenträger und damit zu den wichtigen Daten verschaffen.

Tipp 8 - Richtig kündigen

Wer häufig kostenlose Cloud-Dienste ausprobiert, wird das Phänomen kennen: sehr viele Benutzerkonten bei den unterschiedlichsten Anbietern. Deshalb: Kündigen Sie unbedingt Accounts, die Sie nicht mehr nutzen. Das hilft beim Überblick und senkt das Risiko, dass es einem Hacker gelingt, auf die Datenbank des Dienstanbieters zuzugreifen und an Ihr Konto zu gelangen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich bereits bei Vertragsabschluss genau durchlesen, was der Anbieter tut, sobald das Konto wieder gelöscht wird. Angesichts der umfangreichen Sicherungs- und Archivierungstechniken, mit denen viele Anbieter werben, muss in den Service Level Agreements (SLAs) unbedingt festgelegt sein, dass die Daten bei Abmeldung auch wirklich gelöscht werden. Denn so schön es wiederum ist, dass der Cloud-Anbieter Ihre Daten durch regelmäßige Sicherungen schützt, so nötig ist es auch, dass er diese Sicherungen zuverlässig und zügig vernichtet, wenn Sie Ihre Daten nicht mehr bei ihm abspeichern. (sh)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der TecChannel-Schwesterpublikation Computerwoche.