Google Drive, Microsoft Skydrive, Teamdrive
Acht Tipps für die sichere Cloud
Tipp 5 - Vorsicht beim Teilen
Viele Cloud-Speicher bieten die Möglichkeit, Daten mit anderen Benutzern zu teilen. Wir beziehen uns auch hier noch einmal auf die bereits erwähnte Analyse der Fraunhofer-Forscher, die darauf hinweisen, dass diese Möglichkeit des Teilens je nach technischer Umsetzung problematisch sein kann. So generieren einige Lösungen sehr lange, kaum vorhersagbare URLs, um auf diese Weise beispielswiese einen Austausch von Daten mit nicht angemeldeten Anwender zu ermöglichen. Das bedeutet aber auch, dass diese Daten damit frei zugänglich im Internet bereitstehen. Zwar würde sich kein Mensch diesen Link einfallen lassen, doch die Crawler der Suchmaschinen könnten durchaus fündig werden und die Ressourcen in den Suchkatalog aufnehmen.
Ein Austausch sensibler Informationen setzt somit voraus, dass der Kommunikationspartner "ordentlich" angemeldet ist und der Zugriffschutz nicht nur mittels einer kryptischen URL realisiert wird. Lässt Ihre Cloud-Lösung diese Möglichkeit zu, müssen alle Anwender entsprechend verpflichtet werden, sie grundsätzlich nicht zum Datenaustausch einzusetzen.
Besondere Beachtung gilt zudem der Gruppenfunktionalität im Allgemeinen: Wer wechselnde Kommunikationspartner hat, muss zwingend darauf achten, welcher dieser Partner auf welche Informationen zugreifen kann. Die Pflege von Berechtigungen ist umso mühseliger, je weiter die Verschachtelung geht. Deshalb gilt: Schaffen Sie lieber eine möglichst einfache, flache Ordnerhierarchie, die Sie dann nach Beendigung der Zusammenarbeitsphase wieder entfernen. Auch hier heißt es also: Die konstante Pflege der Daten und ihrer "Darreichung" ist extrem wichtig und sollte auch bei den Daten in der Cloud nie vernachlässig werden.
Tipp 6 - Eigene Verschlüsselung
Die meisten Serviceanbieter verschlüsseln die Dateien bei der Übertragung und speichern die Daten in Eigenregie mit einer Plattformverschlüsselung auf den Servern. Mitunter ist es dem Anbieter dann möglich, die Dateien selbst zu entschlüsseln. Das ist bei einem in Deutschland ansässigen Unternehmen eher unproblematisch, da in diesem Fall die Regularien des deutschen Bundesdatenschutzgesetzes gelten. Um sicherzugehen, dass außer den gewünschten Personen wirklich niemand an die Informationen gelangt, sollten Sie die Dateien aber selbst verschlüsseln.
Programme wie "BoxCryptor" verschlüsseln Dateien direkt im Zusammenspiel mit Dropbox, Sugarsync, Google Drive oder Microsoft SkyDrive. Als Algorithmus verwendet der BoxCryptor, der für Privatpersonen kostenlos ist, die AES-256-Standard-Verschlüsselung, die als sicher einzustufen ist. In der kostenpflichtigen Variante erlaubt der BoxCryptor zudem die Verschlüsselung der Dateinamen - ein weiterer Schritt zu mehr Sicherheit. Natürlich steht dem Nutzer eines Cloud-Speichers auch die Möglichkeit einer lokalen Dateiverschlüsselung mit Programmen wie "OpenPGP" vor der eigentlichen Übertragung in Richtung Online-Speicher zur Verfügung. Allerdings erfordert der Einsatz dieser Lösung doch ein gewisses Maß an Fachwissen. Zudem ist der Komfort beim täglichen Umgang mit diesen Programmen eher gering.
Nur sehr wenige Anbieter wie beispielsweise Sugarsync oder AVG LiveKive erlauben dem Benutzer, die Dateien zusätzlich mit einem Passwortschutz zu versehen. Wer jedoch an der Sicherheitskonzeption des Anbieters generell zweifelt, wird auch einem zusätzlichen Passwortschutz, dessen Hashwert beim Anbieter gespeichert wird, nur wenig Vertrauen entgegenbringen.
Grundsätzlich gilt: Wirklich sensible Daten muss der Anwender bereits lokal verschlüsseln, um einen unberechtigten Zugriff zu verhindern. Nur so ist sichergestellt, dass ein unberechtigter Zugriff vonseiten des Anbieters oder von dritter Seite während der Übertragung unmöglich ist.