Zwitterwesen

Diensteintegration geplant

In diesem Jahr wird der Dual-Mode-Standard vom europäischen Standardisierungsinstitut ETSI verabschiedet, so daß die ersten kommerziellen Geräte noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die Technik der Dual-Mode-Geräte ist bereits in der Vergangenheit von Firmen wie der Hagenuk Telecom GmbH und der schwedischen Ericsson AG erprobt worden. Dabei konnten vor allem die Parameter für die automatische Modeauswahl sowohl zur Zufriedenheit des Benutzers als auch des Netzbetreibers optimiert werden. Marktforschungsinstitute schätzen, daß bis zum Jahr 2001 circa 10 Prozent aller GSM-Geräte Dual-Mode-Systeme sein werden. Dabei handelt es sich um eine Größenordnung von rund sechs Millionen Einheiten.

Für die weitere Zukunft erwartet man neben der Integration auf Chipebene auch eine Diensteintegration. So ist dann zum Beispiel auch im DECT-Modus der Empfang von SMS-Nachrichten möglich, vorausgesetzt, die Netze unterstützen diesen Service. Einen weiteren Schwerpunkt in der zukünftigen Entwicklung bildet der Übergang vom Dual-Mode-Telefon zum Multi-Mode-Telefon. Darunter versteht man zum Beispiel eine Kombination aus GSM900, GSM1800 und DECT. Dieses Handheld erlaubt dem Benutzer eine noch größere Flexibilität bezüglich der Netzauswahl, was wiederum zu einer Kostenersparnis und einer höheren Dienstequalität führt. Das vorläufige Ende dieser Entwicklung zeichnet sich in der Einführung von UMTS ab, dem universellen mobilen Telekommunikationssystem. Da neben der UMTS-Luftschnittstelle auch die existierenden Techniken wie GSM und DECT weiter in Betrieb sein werden, müssen die Endgeräte sehr flexibel sein und eine Vielzahl von unterschiedlichen Luftschnittstellen unterstützen. Es ist allerdings frühestens im Jahr 2002/2003 mit einer kommerziellen Einführung von UMTS zu rechnen. Die jetzt verfügbaren Dual-Mode-Telefone bilden dabei den ersten Schritt zur Verwirklichung des Ziels "eine Person, eine Nummer, ein Telefon".

(gob)

Jürgen Rogall

war nach Abschluß seines Studiums der Elektrotechnik - Schwerpunkt Nachrichtentechnik - von 1990 bis 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rundfunk- und Fernsehtechnik BUGH Wuppertal. Anschließend kam er zu Hagenuk Telecom, Kiel, wo

er in der Abteilung Vorentwicklung unter anderem auch an der Spezifikation und Realisierung eines Dual-Mode-Prototypen arbeitet.