Zwitterwesen

Bisher benötigte der Teilnehmer zwei Rufnummern und zwei Endgeräte, um sowohl in DECT- als auch in GSM-Netzen erreichbar zu sein. Mobiltelefone, die automatisch zwischen unterschiedlichen Netzmodi umschalten können, versprechen mehr Bedienungskomfort in der mobilen Telekommunikation.

Von: Jürgen Rogall

Die ständige Erreichbarkeit, die in einer zunehmend mobilen Gesellschaft nicht nur bei Geschäftsleuten, sondern auch bei Privatpersonen einen immer höheren Stellenwert einnimmt, ist bis heute nur mit einem gewissen Aufwand zu erzielen. So benötigt der mobile Nutzer in der Regel mindestens zwei verschiedene Endgeräte, die unterschiedliche Standards unterstützen: Es existieren zum einen im Heimbereich oder im Unternehmen DECT-Systeme, die einen schnurlosen Zugang zum Festnetz ermöglichen, zum anderen die Mobilfunknetze gemäß dem GSM-Standard, die mittlerweile fast weltweit Verbreitung gefunden haben. Zwei Endgeräte bedeuten auch, zwei Rufnummern zu besitzen - eine Festnetznummer und eine Mobilfunknummer. Ein Anrufer, der den derzeitigen Aufenthaltsort des Angerufenen nicht kennt, kommt also eventuell erst bei der zweiten Nummer zum Ziel. Eine Rufumleitung kann diese Problematik zwar entschärfen, ist aber oft nur unkomfortabel einzurichten und immer dann wirkungslos, wenn noch eine dritte Rufnummer, beispielsweise die Büronummer, hinzukommt. Dann müßte der Benutzer bei jedem Wechsel des Aufenthaltsortes die Rufumleitung neu programmieren. Um dies zu umgehen, benutzen viele Geschäftsleute nur noch ihr GSM-Handy - auch im Büro. Das führt dann dazu, daß interne Gespräche, die normalerweise über die DECT-TK-Anlage gebührenfrei geführt werden können, zu unnötigen Kosten führen.