Zwitterwesen

Einen Ausweg aus dieser Problematik versprechen Dual-Mode-Telefone (Kombination eines DECT- und eines GSM-Handhelds), die in Kürze auf den Markt kommen werden. Diese Telefone bieten dem Kunden nicht nur ein kompaktes Handy für beide Standards, sondern sind in der Lage, automatisch stets das optimale System auszuwählen. Diese Funktionalität stellt ein Algorithmus sicher, der kontinuierlich die Empfangsverhältnisse auswertet und die Nutzeroptionen mit einfließen läßt.

Priorisiert der Nutzer die DECT-Betriebsart, um zum Beispiel den Festnetzzugang mit den - zumindest heute - geringeren Gesprächsgebühren zu nutzen, schaltet das Dual-Mode-Telefon automatisch in den DECT-Modus, sobald eine Basisstation mit ausreichender Empfangsqualität erkannt wird.

Darüber hinaus bieten Dual-Mode-Telefone eine Reihe weiterer Vorteile. Für den Besitzer eines solchen Gerätes erhöht sich im Vergleich zu einem reinen GSM-Nutzer die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, für kommende und gehende Gespräche einen freien Funkkanal zu erhalten, wenn in sogenannten "Hot Spots", das heißt an Orten mit hoher Verkehrsdichte wie Flughäfen oder Messehallen, auch DECT-Basisstationen installiert sind. Dabei nutzt man die höhere Verkehrskapazität der DECT-Technologie gegenüber dem GSM-System aus. In Zukunft wird auch eine schnellere mobile Datenübertragung große Bedeutung erlangen. Dual-Mode-Telefone haben über ihre DECT-Komponente die Möglichkeit, Datenraten bis zu 552 kBit/s zu unterstützen.

Die Problematik der verschiedenen Rufnummern können die Dual-Mode-Telefone allein noch nicht lösen. Hier ist eine gewisse Intelligenz in den Netzen (Mobilfunk und Festnetz) notwendig, um die ankommenden Rufe direkt an die Rufnummer leiten können, unter denen der Teilnehmer aktuell erreichbar ist. Diese Intelligenten Netze (IN) sind bei mehreren Netzbetreibern bereits in der Erprobung beziehungsweise stehen kurz vor der kommerziellen Einführung.