Xen 3 wird zur VMware-Alternative

Testlauf von der Live-CD

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann man auf eine zeitraubende Installation sogar ganz verzichten: die Xen-Demo-CD bootet einen Linux-Wirt in der Domain0 (oder dom0, auch "privilegierte Domain" genannt, da sie die Steuerung der Gastsysteme übernimmt) und erlaubt die parallele Ausführung diverser Gastsysteme wahlweise unter Debian, NetBSD und FreeBSD in der domU ("Unprivileged Domain"). Ohne Installation kommt man auch mit Xenoppix zum Multi-OS-Server. Dabei handelt es sich um ein modifiziertes Knoppix als 4 GByte großes DVD-Image, welches Gastsysteme unter NetBSD und Plan9 ausführen kann.

Xen bietet neben der Admin-Konsole auch ein Web-Frontend für den Systemverwalter.
Xen bietet neben der Admin-Konsole auch ein Web-Frontend für den Systemverwalter.

Unter Suse 9.3 Professional sind hierzu die Xen-Pakete mit Yast zu installieren. Alsdann bootet man den Rechner neu und wählt als Bootkernel "Xen". Suse startet dabei den Xen-Microkernel, welcher wiederum den modifizierten Linux-Kernel lädt, sowie den "xend"-Prozess, der für das Management der virtuellen Maschinen zuständig ist. Als nächstes muss das Gast-Betriebssystem in einem eigenen Root-Filesystem auf dem Host installiert und für die Nutzung als Xen-domU konfiguriert werden.

Der erste Start eines Gastes erstaunt sodann durch die Schnelligkeit des Systems, die sich zumindest subjektiv nicht von der des darunter liegenden Betriebssystems unterscheidet. Eine korrekte Konfiguration vorausgesetzt, ist das Gastsystem ohne weiteres Zutun bereits ins Netz eingebunden - über das virtuelle VIF Interface und die Bridge xen-br0.