Xen 3 wird zur VMware-Alternative

Vanderpool und Pazifica

Das erst kürzlich veröffentlichte Xen 3 verkörpert das letzte Ziel aller Virtualisierungsansätze: die vollständige Virtualisierung, die direkt im Prozessor stattfindet und somit Anpassungen im Kernel des Betriebssystems überflüssig macht. Dies ist nur möglich im Zusammenspiel mit den Virtualisierungstechniken der Prozessorfamilien von Intel (Virtualization Technology VT beziehungsweise "Vanderpool") und AMD (Pacifica).

Damit ist Xen 3 in der Lage, unmodifizierte Gastsysteme, darunter auch Microsoft Windows, als Gast auszuführen. Derzeit sind die Chips aber noch nicht in Stückzahlen verfügbar, so dass man auf erste eigene Tests noch ein wenig wird warten müssen.

Xen 3 bietet folgende Neuerungen

  • Unterstützung virtualisierender Intel- und AMD-Prozessoren;

  • Unterstützung von SMP im Gast-OS;

  • Unterstützung für 64-Bit-Prozessoren;

  • Gastsysteme können dynamisch auf Prozessoren verteilt werden;

  • Cluster-Management, etwa für dynamische Lastenverteilung innerhalb eines Clusters;

  • verbesserte Quality-of- Service-Features;

  • erweiterte Administrationsmöglichkeiten.

Zahlreiche Distributionen wie Suse 9.3 und 10, Red Hat, Fedora Core 4, Debian, NetBSD und Ubuntu verfügen inzwischen über Xen-Support und ermöglichen das Einrichten virtueller Maschinen. Zu wünschen und wohl auch zu erwarten ist, dass künftige Versionen dieser Produkte komfortablere Techniken für die Installation von Gastsystemen bieten werden. Derzeit umfasst nur Suse 10 das aktuelle Xen 3 (allerdings in der inzwischen veralteten Preview-Fassung), die übrigen Distributionen liefern noch die Vorversionen 2.06 oder 2.07 mit.