Linux am Schlüsselbund

Workshop: Ubuntu 8.04.1 bootfähig auf einen USB-Stick installieren

Das eigene Linux auf dem USB-Stick sorgt dafür, dass Sie immer in der gewohnten Umgebung arbeiten können. Dieser TecChannel-Artikel zeigt Ihnen, wie Sie mit wenigen, unkomplizierten Schritten das derzeit aktuelle Ubuntu-Linux auf einen USB-Stick bannen und von dort starten.

Sein eigenes, auf sich selbst zugeschnittenes Betriebssystem auf einem USB-Stick immer dabei zu haben ist nicht nur sexy, sondern hat auch immense Vorteile. Alle Lesezeichen im Gepäck, E-Mail-Client und Instant Messenger fertig konfiguriert und so weiter. Linux auf dem USB-Stick ist zwar schon länger kein Problem mehr, aber erst jetzt macht es mit den großen Speicherkapazitäten und billigen USB-Sticks so richtig Spaß.

Statt einem Minimal-Linux, wie zum Beispiel Puppy oder Damn Small Linux, sind mittlerweile auch die „großen“ Distributionen USB-tauglich. Dieser Artikel soll die Leistungsfähigkeit der Mini-Distributionen und die hervorragende Arbeit deren Entwickler nicht schmälern. Für ältere Rechner sind diese Systeme immer noch das Nonplusultra. Allerdings haben viele Anwender wohl doch gern ein „ausgewachsenes“ OpenOffice.org, Firefox 3, Thunderbird und andere gewohnte Applikationen an Bord. Ebenso genießt man die Vorzüge von GNOME oder KDE als Window-Manager, anstatt sich mit Fluxbox oder IceWM vertraut zu machen. Die meisten der noch aktiven Rechner dürften außerdem mit Ubuntu 8.04.1 „Hardy Heron“ klarkommen.

Zielsetzung: Ubuntu soll vom USB-Stick starten und Änderungen dort auch speichern können.
Zielsetzung: Ubuntu soll vom USB-Stick starten und Änderungen dort auch speichern können.

Die Preise der USB-Speicher sind rapide in den Keller gegangen; für unter 20 Euro bekommt man heutzutage vier GByte Speicherplatz. Somit könnte man eine zweite Überlegung in ein bootfähiges Linux einfließen lassen. Festplatten sterben oft schneller, als es einem lieb ist. Mit einem nach eigenem Geschmack konfigurierten USB-Linux könnte man die Arbeitsfähigkeit eines Rechners auch mit einer ausgefallenen Festplatte für einen gewissen Zeitraum überbrücken. Da der sicherheitsbewusste Anwender ein Backup aller Daten hat, wäre er binnen weniger Minuten wieder komplett einsatzfähig.

Mindestanforderungen und Vorbereitungen

Grundvoraussetzung für diese Anleitung ist ein USB-Stick, der mindestens ein GByte groß ist. Zwei oder mehr ist allerdings empfohlen, wenn Sie noch Platz für eigene Modifikationen oder Daten haben wollen. Eine bestehende Verbindung zum Internet ist ebenfalls notwendig. Außerdem muss Ihr System natürlich den Boot via USB unterstützen.

Für den weiteren Verlauf nehmen wir eine der folgenden Möglichkeiten an:

  1. Sie haben eine bestehende Linux-Installation

  2. Sie verwenden für den kompletten Vorgang eine Live-CD

Im Internet finden sich auch Anleitungen, wie sich das Erstellen des USB-Linux unter Windows realisieren lässt. Diese Option wird in diesem Artikel aber nicht berücksichtigt. Grund ist, dass Sie auch hier zumindest ein Linux-Live-System starten müssten, um den USB-Stick zu partitionieren und syslinux einzuspielen. Somit ist es im Prinzip komfortabler, wenn man gleich die Live-CD für den gesamten Vorgang verwendet.

Zunächst einmal brauchen Sie das aktuelle ISO-Abbild von Ubuntu 8.04.1 LTS „Hardy Heron“. Aus Kompatibilitätsgründen verwendet TecChannel die Version „PC (Intel x86) desktop CD“ für die Architektur i386. Ebenso brauchen Sie die Pakete syslinux und mtools. Diese befinden sich in den Repositories von Ubuntu und können mit den üblichen Verdächtigen apt-get, aptitude oder Synaptic installieren.