WLAN-Markt 2005: Zwischen Normalität und Hype

Dual-Band und Switches

Abgesehen davon, dass noch kein junger IT-Markt an obigen Querelen vorbeikam, haben sich mittlerweile ein paar gute Geschäftsmöglichkeiten im professionellen Umfeld herausgeschält.

Da ist erstens die definitive Ablösung der 2,4-GHz-Komponenten (802.11b) durch Dual-Band-Access-Points (Zugangsknoten), also mit 11a,b,g. Der 2,4-GHz-Standard 802.11g werde kurzfristig vorne liegen. 11a, im 5-GHz-Bereich funkend, werde aber wegen des größeren, von weniger Interferenzen geplagten Frequenzspektrums langfristig das Rennen machen. In jedem Fall steht für Cisco-Manager Christoph Prus fest, "2005 ist der Wendepunkt für 11g", weshalb besser skalierbare 54-MByte/s-Funknetze selbstverständlich werden dürften. Mit Dual-Band-Access-Knoten könnten bandbreitenintensive "Multi-Service"-Lösungen wie Campus-Telefonie und Applikationsverbreitung realisiert werden. Die "WLAN-Inseln" (Prus) verschwinden.

So hat zweitens das Thema "zentrales Management" eindeutig Priorität bei Unternehmen. Dass Cisco sich deshalb mit dem Switch-Anbieter Airespace verstärkt hat, liegt in der Logik dieser Entwicklung. Aber auch des Marktprimus' eigene, proprietäre Catalyst-Lösungen wie die "WLAN Solution Engine", die immerhin Funknetze bis zu 2500 Access Points konfigurieren könne, zeigten den "grundsätzlichen Bedarf nach planbaren und deutlich die Kosten darstellenden WLANs" (Prus) an. Diese Aussage ist übrigens Ciscos WLAN-Switches-Konkurrenten wie Aruba, Trapeze oder Symbol sowie diversen durchaus zum Verkauf bereitstehenden Start-up-Unternehmen mit Schwerpunkt zentrales Management teuer.

"WLANs werden in die Backbones integriert", so Pierre Trudeau, Gründer des gerade nach Deutschland gekommenen kanadischen WLAN-Anbieters Colubris. Und Nortels Channel-Verantwortlicher Martin Ruoff sagt, eine Übersicht über Funknetze gebe es "nur durch zentrales Management". Gerade hat Nortel mit Switch-Anbieter Trapeze ein Wiederverkaufsabkommen abgeschlossen.