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Digitale Signatur in fünf Jahren Standard?

Zum Abschluss äußerte Arno Fiedler von der Zertifizierungsstelle D-Trust seine Zukunftsvision, wonach sich die digitale Signatur in fünf Jahren durchgesetzt haben wird. Dahingegen vertrat Klaus Keus vom BSI die Ansicht, dann werde es gar keine derartigen Chipkarten mehr geben, und die digitale Signatur werde sich hauptsächlich auf Anwendungen im B2B- Bereich beschränken. Laut Keus müsse das Vertrauen, das hier eine so große Rolle spielt, auch jenseits von Politik und Technik aufgebaut werden. Zudem gehe es darum, eine "digitale Spaltung" der Gesellschaft zu vermeiden, also die Spaltung in Anwender und Nicht-Anwender. Marit Köhntopp vom Datenschutzzentrum vermutet, dass es in Zukunft im Bereich der digitalen Signatur deutlich sicherer zugehen wird.

Hannes Federrath stimmte mit Klaus Keus vom BSI darin überein, dass die digitale Signatur im B2C-Bereich auch in fünf Jahren kaum an Bedeutung gewinnen wird, da es hierfür keinen Markt gebe. Seiner Meinung nach wird die sonstige Nutzung digitaler Signaturen dann aber so normal sein wie der heutige Einsatz des HTTPS-Protokolls zum Absichern von Webseiten.

Den Anonymisierungsdiensten gibt er dagegen kaum Zukunftschancen, da das staatliche Interesse zu sehr dagegen gerichtet sei. Er glaubt an ein "Ende der Privatheit". Diesen Einschätzungen stimmte auch der Vertreter des CCC, Andreas Lehner, zu.