Wireless LANs im Überblick

Proprietäre Lösungen

Dies soll aber nicht bedeuten, dass es keine firmenspezifischen Produkte gäbe. Dabei handelt es sich jedoch meist um proprietäre Erweiterungen bestehender Systeme. Diese Ansätze lassen sich auf drei Sachverhalte zurückführen.

  • Die Schnelligkeit des Marktes zwingt die Hersteller, ihr Produkt auch unter dem Risiko, dass es nicht vollständig standardkonform ist, so früh wie möglich zu entwickeln.

  • Wireless-Produkte stellen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr hohe Anforderungen an den Schaltungs- und Systementwurf. Deshalb beruhen leistungsfähige Systeme der ersten Generation meist auf firmenspezifischen Eigenentwicklungen.

  • Mangelnde Interoperabilität mit anderen Geräten ist kein echter Nachteil für den Hersteller. Dadurch werden Käufer zu Folgeinvestitionen gezwungen.

Für die Hersteller standardisierter Kommunikationsprodukte besteht praktisch keine Möglichkeit, sich im Rahmen der eigentlichen Transportfunktionalität zu differenzieren. Die Produkte können nur über ihre zusätzlichen Dienste einen vermeintlichen Mehrwert erreichen. Dabei spielt die Netzwerkadministration eine zentrale Rolle. Gerade dies schränkt aber die Interoperabilität wesentlich ein.

Ein leistungsfähiger Standard wie IEEE802.11 für Datenraten bis 11 Mbps ist in der Lage, Anbieter nicht-standardisierter Produkte aus dem Markt zu treiben. Beispielsweise hat Radiolan, ein früher Anbieter leistungsfähiger proprietärer Systeme, Konkurs angemeldet. Auch "Proxim" war bereits sehr früh mit proprietären Produkten auf dem Wireless-Markt. Nach langer Verzögerung hat sie einen mehr oder weniger gelungenen Migrationspfad zu standardkonformen 802.11b-Produkten aufgelegt.