Windows Vista: Pro & Contra

5. Indexdienst und Explorer-Suche

Die Einführung des neuen Dateisystems Win-FS hat Microsoft verschoben. Statt dessen soll ein Mix aus Desktop-Suche, erweiterten Datei-Eigenschaften, Indexdienst, virtuellen Ordnern mit Suchergebnissen und vor allem die enge Integration aller Suchfunktionen in die Explorer-Fenster die Suche nach Dateien und Inhalten verbessern. Was sich erst mal ganz einfach und benutzerfreundlich gibt, wird aber ganz schnell kompliziert. Wenn man sich bei neuer Software mehrmals fragt: „Taugt das nix, oder bin ich zu blöd?“, ist der erste Teil der Frage auf jeden Fall berechtigt.

Vieles ist verwirrend: Die Zusammenhänge von Index, Suchoptionen und erweiterten Datei-Eigenschaften sind nicht sofort durchschaubar. Eine falsche Einstellung – und der Anwender findet gar nichts mehr.

So tauchen etwa „Markierungen“ im Explorer nur bei Bildformaten auf – bei anderen Dateitypen aber nicht. In der Windows-Fotogalerie gibt’s dafür „Beschriftungen“ und im Windows Media Player „Schlüsselwörter“. Gemeint ist jedes Mal dasselbe: Zusatzinfos zu Dateien.

Der seit Windows 2000 verfügbare Indexdienst ist in Vista standardmäßig aktiv. Über das Systemsteuerungs- Applet ist er scheinbar bequem zu bedienen. Tatsächlich liegen aber erhebliche Hürden auf dem Weg zu zuverlässigen Suchergebnissen: Dateiattribute können falsch gesetzt, Dateitypen falsch indiziert, die Sucheinstellungen in den Ordneroptionen falsch festgelegt sein. Und gelingt es dem User, den Index optimal einzustellen, bleiben immer noch offene Fragen – etwa wie im Explorer-Suchfeld nach erweiterten Attributen, beispielsweise nach Kommentaren und Markierungen, zu fahnden sei. Es gibt zahlreiche bewährte Alternativen – etwa Wilbur oder die Google-Desktop-Suche. Da sind die entsprechenden Vista-Funktionen kein Argument fürs Update.

Unser Urteil:
Rote Ampel - Index und Suchfunktionen insgesamt nicht Überzeugend