Windows Media Services 9

Dynamische Content-Lieferung

Ein weiterer wichtiger Funktionsbereich der Windows Media Services 9 ist die dynamische Lieferung von Content, um Informationen flexibel bereitstellen zu können.

Das wichtigste Element dafür sind die Server-Side Playlists als Listen von Content, der auf dem Server zur Verfügung steht. Diese Listen können jederzeit, auch während Live-Übertragungen, angepasst werden. Die Listen sind in XML beschrieben und werden über einen als SMIL 2.0 (Synchronized Multimedia Integration Language) bezeichneten Standard synchronisiert. Dieser Standard kann auch mit externen Systemen genutzt werden, die den Content ins Internet verbreiten.

Über solche Playlists lassen sich viele wichtige Funktionen ausführen:

  • Content kann bereitgestellt, wiederholt und zeitlich beschränkt werden.

  • Content kann gezielt für Systeme bereitgestellt werden, die keine clientseitigen Listen unterstützen.

  • Werbung kann in den Content eingefügt werden oder Content in Werbung integriert werden.

  • Ohne Auswirkungen für den Client kann zwischen Live-Streams und gespeicherten Inhalten gewechselt werden.

  • Unterschiedliche Inhalte können miteinander einfach kombiniert werden.

  • Content kann einfach unterbrochen werden, um andere Inhalte wie wichtige Nachrichten oder Werbung zu platzieren.

Im Ergebnis wird es mit diesem Ansatz sehr viel einfacher, die bereitgestellten Inhalte anzupassen, da die Listen festlegen, was dargestellt wird, aber auch jederzeit modifiziert werden können.

Werbung spielt vor allem im kommerziellen Einsatz eine wichtige Rolle. Die Windows Media Services 9 unterstützen auch die Integration mit Servern von Drittanbietern, mit denen Werbung gezielt und personalisiert beispielsweise auf Basis von Cookie-Informationen geliefert werden kann.

Wichtig sind auch die als Edge Delivery bezeichneten Funktionen. Mit diesen kann beispielsweise eine einfachere Integration mit Cache-und Proxy-Servern erfolgen. Außerdem werden alle wichtigen Protokolle im Bereich des Streamings unterstützt, unter anderem RTSP (Real Time Streaming Protocol), IGMP v6 und IPv6.

IPTV

Eine weitere interessante Funktion ist IPTV (Internet Protocol Television). Dabei handelt es sich um ein Protokoll, mit dem weitere Dienste bereitgestellt werden. Dazu gehören Funktionen wie Video-on-Demand, Broadcast-Dienste und verbesserte Streaming-Funktionen. Außerdem werden damit auch die Funktionen für den schnellen Start und das schnelle Suchen innerhalb von Content optimiert.

Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit, Daten anzuzeigen, während sie archiviert werden. Es kann also bereits auf den Anfang der archivierten Informationen zugegriffen werden, bevor die Archivierung vollständig abgeschlossen ist. Das ermöglicht beispielsweise zeitversetzte Übertragungen von digitalen Inhalten.

Mit der Installation und Nutzung der Windows Media Services 9 wird sich ein weiterer Artikel in einer der folgenden Ausgaben von Expert’s inside Windows NT/2000 näher befassen.

Weitere Informationen

Unter http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/9series/server.aspx finden Sie umfassende weitere Informationen zu den Windows Media Services 9. Neben allgemeinen Informationen zum Produkt finden sich dort beispielsweise auch Links zum Entwickler-Center für die Media Services 9 und damit zu Informationen darüber, wie man diese erweitern und in bestehenden Umgebungen einpassen kann. Außerdem finden sich auch Links zu Hosting-Providern und spezialisierten Partnern.