Fehler im Recruiting

Wer Bewerber schlecht behandelt, beschädigt sein Image

Die Kunst des Absagens

Klar ist, dass eine Absage nicht positiv aufgenommen wird und sie automatisch die Meinung des Bewerbers beeinträchtig. Aber die Art, wie eine Absage mitgeteilt wird, ist für das Arbeitgeber-Image entscheidend. Standardabsagen zerstören mit am stärksten den Ruf des Unternehmens. "Gerade nach absolviertem Assessment Center finde ich ein Standard-Ablehnungsschreiben als gering wertschätzend", schreibt ein Studienteilnehmer. Am wenigsten schlimm empfanden es die Bewerber, wenn sie einen individuellen Brief bekamen, in dem die Gründe für die Ablehnung persönlich erläutert wurden. Werden ihnen die Ablehnung per Mail oder Anruf mitgeteilt, haben die Betroffenen immer noch einen recht positiven Eindruck vom Unternehmen.

Der größte Fehler, den Unternehmen begehen können, ist es allerdings, den Bewerber gar nicht zu informieren und keine Absage zu schicken. Laut Studie ist das mehr als jedem vierten Bewerber schon passiert.

Unternehmen geben sich, so ein weiteres Ergebnis der Studie, nur selten Mühe, Bewerber in ihren Bedürfnissen zu verstehen oder zu respektieren. Nur 14 Prozent der deutschen Unternehmen fragen Kandidaten, wie zufrieden sie mit dem Recruitingprozess sind. Dabei empfinden es die meisten Bewerber als wertschätzend, wenn sie um ein Feedback zum Bewerbungsverfahren gebeten werden.