Künstliche Dummheit statt Künstliche Intelligenz

Warum Künstliche Intelligenz (KI) in Spielen stagniert

Allheilmittel Skript

Das Lieblingskorsett der KI-Programmierer ist das so genannte „Skript“ – also ein fest vorgegebenes, aber meist besonders aufwändiges Verhalten der Computergegner, das der Spieler durch eine vordefinierte Aktion auslöst.

In Call of Duty 4 betreten Sie die Wiese im Prypiat-Level, schon marschiert die halbe russische Armee auf Sie zu – und zwar jedes Mal. Sie befreien eine schwer beschädigte Radarstation in Supreme Commander, schon fliegt eine Staffel feindlicher Aeon-Bomber heran.

Ein Balanceakt, bei dem viele abstürzen: Wenn man es so spannend, überraschend und abwechslungsreich inszeniert wie in Call of Duty 4, sorgen solche Skripts für die ganz besonderen Momente, denen auch die immer gleich agierende KI nichts anhaben kann.

Wenn man es dagegen so unspektakulär, plump und vorhersehbar macht wie in Supreme Commander, kostet die gezwungenermaßen unflexibel agierende KI eine Menge Spielspaß. Thomas Stein nennt ein weiteres Problem von Skripts: „Es geht häufig sehr viel Interaktivität verloren. Viele Spiele führen dich wie auf Schienen durch die Kampagne. Es fehlt das Gefühl, sich mit wirklich gefährlichen Gegnern zu messen.“