Vom Wimax-Hype zur Realität

Suche nach Nischenmärkten

Für Business-Kunden offeriert das Unternehmen auch Anschlüsse mit symmetrischen Bandbreiten bis zu 3,5 Mbit/s. Danach gefragt, wie viele Kunden denn mit einer Funkzelle versorgt werden könnten - also wie die Technik skaliere - grinst Zoffi: "Das ist nicht anders wie bei den zellularen Mobilfunknetzen mit ihren Mikro- und Pico-Zellen: Wenn die Zahl der Benutzer die Kapazität übersteigt, dann verkleinern wir die Funkzellen."

Zudem sollten potenzielle Wimax-Operatoren nach Ansicht des CEO weniger die Konkurrenz zu DSL suchen als neue Nischenmärkte erschließen, wobei die Möglichkeiten lediglich von der Phantasie der Netzbetreiber begrenzt würden. Wie diese Anwendungen aussehen könnten, verdeutlicht der Manager an drei Beispielen aus Heidelberg, wo die Company seit Jahresmitte ein Wimax-Netz für Geschäftskunden betreibt.

Dort nutzt etwa ein Unternehmen, das Werbe-Displays vermietet, die Wimax-Technik, um kostengünstig die Inhalte per Funk auf die Anzeigetafeln zu übertragen. Ein anderes Szenario ist die Vernetzung von Rathaus und angeschlossenen Bürgerhäusern per Funk. Oder im mobilen Rettungsdienst werden Daten per Wimax an das nächste Krankenhaus übermittelt, um eine Notoperation schnell vorbereiten zu können.

Reichhaltige Möglichkeiten sieht auch Intel-Manager Thiel. Er hebt noch einen anderen Aspekt hervor: "Da zum Aufbau eines Wimax-Netzes nur die Basisstation und ein entsprechender Empfänger beim Benutzer benötigt werden, eignet sich die Technik auch, um temporäre Netze auf Großveranstaltungen wie Messen oder Sport-Events kostengünstig einzurichten." Ein solches zeitweiliges Funknetz zeigte Intel mit Partnern während der diesjährigen Tour de France.