Vom Wimax-Hype zur Realität

1,2 Kilometer Reichweite

Entsprechend wurde Wimax häufig auch vereinfachend als das WLAN für Metropolitan Area Networks (MANs) bezeichnet. Doch gerade von der klassischen WLAN-Technik unterscheidet sich Wimax auf der MAC-Layer-Ebene gravierend: In einem WLAN gemäß IEEE-Spezifikation 802.11 buhlen alle Stationen einer Funkzelle ständig miteinander um das Senderecht. Stationen, die ein besonders starkes Signal ausstrahlen, können dabei im wahrsten Sinne des Wortes WLAN-Empfänger mit niedrigen Signalstärken niederbrüllen, womit die Datenübertragung für diese zusammenbricht.

Wimax operiert dagegen mit einem Zeitscheibenverfahren. Hat sich ein Sender einmal im Funknetz angemeldet, so erhält er von der Basisstation eine bestimmte Sendezeit zugewiesen. Auf diese Weise will man verhindern, dass bei Überlastung oder Überbuchung der Funkzelle die gesamte Übertragung zusammenbricht wie bei 802.11-Funknetzen. Zudem soll so sichergestellt werden, dass auch unter ungünstigen Empfangsbedingungen eine Übertragung möglich ist. Angesichts dieser Vorteile wurde Wimax teilweise bereits als Alternative zu DSL und UMTS gefeiert.

Eine Euphorie, vor der Fabio Zoffi, CEO bei der DBD, warnt: "Es ist absurd zu denken, dass Wimax der DSL- oder UMTS-Killer wird". So könne Wimax etwa in Berlin-Pankow mit einer Basisstation eine Entfernung von 800 Metern bis 1,2 Kilometern überbrücken, wenn die Endkunden mit Zimmerantennen empfangen. In Kombination mit Außenantennen plant der CEO mit Reichweiten von bis zu sieben Kilometern, "aber hier rechnen wir eher konservativ".