FAQ - Die wichtigsten Fragen
Virtualisierungs-Grundlagen - Varianten und Unterschiede
Welche Varianten der Komplett-Virtualisierung gibt es?
Bei den Komplett-Virtualisierern wird zwischen "Hosted" und "Hypervisor"-Produkten unterschieden: Ein Hosted Produkt (etwa VMware Server, Microsoft Virtual Server) benötigt ein auf der Hardware installiertes Betriebssystem, das heißt: Microsoft Virtual Server wird beispielsweise auf dem Windows Server 2003 installiert. Die Virtualisierungslösung nutzt den Hardwarezugriff des Host-Betriebssystems und greift selbst nicht direkt auf die Hardware zu.
Hypervisor-Produkte, die sich als Standard für die Virtualisierung im Data Center etabliert haben, wiederum setzen dagegen direkt auf der Hardware auf und benötigen keine vorherige Betriebssystem-Installation. Das setzt allerdings vom Hypervisor unterstützte Hardware voraus. Xen (Xen-basierende Produkte: Citrix XenServer, Virtual Iron), VMware ESX Server und Microsoft Hyper-V sind Hypervisor-Produkte.
Hinsichtlich der Geschwindigkeit ist die Hosted-Virtualisierungslösung dem Hypervisor-Produkt unterlegen, punktet jedoch bei der Treiberunterstützung.
Stärken und Schwächen Hypervisor-Virtualisierung
Plus
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keine Anpassung der Gast-Betriebssysteme notwendig;
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vom Host und anderen Gästen unabhängige Gastsysteme (Betriebssystem-Typ, -Version);
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vielseitige Gast-Hardware möglich;
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flexible Anpassung der Gast-Hardware (teilweise auch während der Laufzeit).
Minus
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Hardware muss durch die Virtualisierungssoftware unterstützt werden;
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manche Hardware lässt sich im Gastsystem nicht abbilden (etwa Faxkarten);
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virtuelle Hardware wird für jede VM als Prozess abgebildet ("Schwund" / Leistungseinbußen);
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Prozessorvirtualisierung erforderlich (mit Ausnahme von VMware ESX);
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Installation von Tools im Gast notwendig, um optimale Leistung zu erzielen;
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es werden hohe Systemkapazitäten pro Gast benötigt.