FAQ - Die wichtigsten Fragen

Virtualisierungs-Grundlagen - Varianten und Unterschiede

Was versteht man unter Komplett-Virtualisierung?

Technisch gesehen wird bei der Komplett-Virtualisierung jedem Gastsystem, unabhängig von der realen Host-Hardware, eine angepasste standardisierte virtuelle Hardware präsentiert. Letztere wird für jede aktive VM in einem eigenen unabhängigen Prozess durch die Virtualisierungsschicht bereitgestellt, also: 10 VMs = 10 x Hardwareprozess.

Prozessor- und Hauptspeicherzugriffe werden direkt (jedoch nicht zwingend unverändert) an die physikalische Hardware durchgereicht, andere Geräte werden "emuliert". Diese werden je nach Notwendigkeit durch die Virtualisierungsschicht angepasst.

Die Emulierung der Hardware (Massenspeicher, Netz und Grafik) kostet jedoch Systemleistung, die dem Gesamtsystem verloren geht ("Virtualisierungsschwund"). Der Leistungsverlust bewegt sich je nach Virtualisierungssoftware und Zugriffsart der Gastsysteme zwischen zwei und 25 Prozent. Die Hersteller von Virtualisierungssoftware arbeiten aber daran, die Treiber für die virtuellen Komponenten weiter zu optimieren, um den Virtualisierungschwund weiter zu reduzieren.

Die VMs und damit die im Gast installierten Betriebssysteme wissen nichts von der virtuellen Hardware, arbeiten also wie mit richtiger Hardware und benötigen daher im einfachsten Fall nur die vom Hersteller mitgelieferten Treiber.