Versteckter Schutz gegen Datenraub

Aus alt mach neu

Die grundlegende Idee eines digitalen Wasserzeichens ist keineswegs neu. Die Technik der Steganografie (aus dem Griechischen: verdecktes Schreiben, versteckte Botschaft) benutzten schon die Griechen vor über 2000 Jahren. Das älteste noch existierende Buch zu diesem Thema "Steganographica" (Autor: Trithemius) datiert immerhin auf das Jahr 1499. Auch in Werken von Shakespeare können verdeckte Hinweise auf den Co-Autor Francis Bacon als Wissen über steganografische Techniken gedeutet werden.

Die unsichtbaren Tinten und andere zum Teil raffinierte Techniken des Mittelalters müssen im Zeitalter der Supercomputer anderen Technologien weichen. Diese verfolgen denselben Zweck: das Einbringen einer geheimen Information in eine Nachricht, die im Klartext einen eher unauffälligen Inhalt besitzt.

Bis in welche Bereiche die Steganografie vordringt, zeigt ein aktuelles Beispiel. Beim Intel Science Talent Search hat eine 17-jährige Schülerin aus dem Staat New York ein College-Stipendium im Wert von 100.000 US Dollar gewonnen. Ihr ist es gelungen, eine Textzeile in der Gen-Sequenz eines DNA-Stranges zu verstecken. Sie begrenzte den Strang mit zwei geheimen DNA-Sequenzen und mischte dieses Molekül mit unveränderten. Die Nachricht auslesen kann nur, wer die beiden Blocker-DANN-Sequenzen kennt.

Verfahren zum Einbetten digitaler Wasserzeichen gibt es für alle Arten multimedialer Daten. Die unterschiedlichen Größen von Text-, Audio- oder Videodateien erfordern für jeden individuellen Datentyp spezialisierte Techniken, um Markierungsdaten in Originaldateien zu platzieren. Gerade für Video-, Bild- oder Tondateien sind diese zahlreich und flexibel.