Verschlungene SAN-Pfade

Fabric-Prozeduren

Der Datenzugriff und die Datensicherung in einem Loop können Probleme verursachen. Beim Ein- und Ausschalten von Geräten erfassen so genannte LIP-Kommandos (Loop Initialization Primitive) die Loop-Konfiguration jedes Mal neu. Dieser Vorgang führt bei einem aktiven Bandlaufwerk zu einer Re-Initialisierung, welche die laufende Datensicherung unterbricht.

Einen Hub gegen einen Switch auszutauschen ist im LAN kein Problem. Im SAN funktioniert dies nur, wenn der Switch Loop-Geräte unterstützt oder wenn der am Hub angeschlossene Server mit seinem HBA korrekt auf die Fabric-Login-Prozedur antwortet. Letzteres bieten Sun und HP nur für einen Teil ihrer Unix-Versionen.

Noch schwieriger ist es, Switches unterschiedlicher Hersteller zusammenzuschalten. Dabei wäre dies ganz einfach, wenn sich alle an die Standards halten würden. Die Prozeduren nach dem Einschalten sehen typischerweise so aus, dass der Fabric-Switch auf einer hardwarenahen Ebene die Discovery-Routinen zur automatischen Erkennung der angeschlossenen Komponenten startet. Dieser Vorgang gelingt inzwischen laut Brocade in 95 bis 98 Prozent aller Fälle. Beim Rest muss das Discovery manuell durchgeführt und der jeweilige Port über das Fabric-Betriebssystem statisch zugeordnet werden.

Die Port-Treiber etablieren dann eine korrekte Kommunikation. Beim Start sollte jeder Port eines Fabric-Switches laut Standard als U-Port (Universal-Port) konfiguriert sein, der zuerst mit LIP-Kommandos ermittelt, ob FC-Loop-Geräte angeschlossen sind. Erhält er innerhalb einer gewissen Zeitspanne keine Antwort, wechselt der Port in den G-Port-Status (Generic Port). Er versucht dann, per Heartbeat-Messages zu erkennen, ob sich ein anderer Fabric-Switch einloggt. Ist das der Fall, arbeitet die Schnittstelle nun als ein E-Port (Expansion-Port). Nur dieser ermöglicht das Routing und damit den Aufbau einer Fabric, die mehrere Fabric-Switches vermascht zusammenschaltet. Mit dieser Technik lassen sich bis zu 15,5 Millionen Geräte adressieren. Weitere mögliche Portzustände sind laut ANSI nicht standardisiert. Der automatische Ablauf der Discovery, an dessen Ende die Interoperabilität eines kompletten Speichernetzes stehen sollte, ist sehr aufwändig.

Von der höheren Warte einer Management-Software aus, beispielsweise "SAN-Point-Control" von Veritas, sollen in naher Zukunft alle Port-nahen Vorgänge in einer heterogenen Fabric herstellerneutral über In-band- oder Out-of-band-Zugriffe gesteuert werden. Brocade unterstützt beim Zugriff auf den Switch über Fibre-Channel (In-band) sowohl SNMP, HTTP und Telnet als auch einen FC-Management-Server. Bei der Steuerung über das Ethernet-Netzwerk (Out-of-band) sind nur SNMP, HTTP und Telnet möglich.